„Da wir im Bildungscontrolling noch dabei sind, die Mikroskope zu justieren, blicken wir durch ein Kaleidoskop auf das Thema.“ Mit diesen Worten läutete Mario Gust den 5. Deutschen Fachkongress für Bildungscontrolling ein, der wieder parallel zur Messe Zukunft Personal Mitte September 2007 in Köln stattfand. Was der Kongressleiter damit meinte, wurde im Verlauf der Veranstaltung klar: Das Spektrum der Themen war äußerst breit. Während etwa ein Referent über die Bedeutung des Humankapitals sprach, stellte ein nächster ein Kompetenzmodell in der Ausbildung vor. Ein dritter wiederum redete über gescheiterte Projekte.
Legt man allerdings wie Gust bei der Konzeption des Kongresses eine allgemeine Frage des Bildungscontrollings zu Grunde - Wie kann die Qualität von Weiterbildung gesichert werden? - ließen sich durchaus Themenstränge im weiten Feld der Vorträge erkennen. Stolpersteine in der Weiterbildung war einer dieser thematischen Schwerpunkte, auf den sechs der insgesamt zwölf Referenten eingingen.
Einen viel diskutierten Stolperstein sprach der wohl prominenteste Redner des Kongresses, Professor Dr. Dieter Frey, an: mangelnde Teilnehmermotivation. Der Sozialpsychologe von der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität betrachtete das altbekannte Problem aus neuer Perspektive.
„Der Kern des Problems ist, dass Weiterbildungsbedarf meist an beobachteten Defiziten festgemacht wird“, konstatierte Frey. Mitarbeiter befassen sich in Seminaren mithin in der Regel mit den eigenen Schwächen, also mit Themen, die ihnen nicht liegen, sagte der Psychologe: „Das kann zu einer Art negativen Konditionierung führen, so dass die Arbeitnehmer künftig generell Weiterbildung zu meiden suchen.“
Extras:- Linktipp: Berichte der vergangenen Bildungscontrollingkongresse und Hinweis auf den Kongress 2008.