Angelika Höcker hat die Tage nicht gezählt, die sie an ihrem Buch 'Business Hero' gearbeitet hat. 'Aber zwei Jahre waren es bestimmt', erzählt die Trainerin und Coachin aus Köln. Weil sie im Tagesgeschäft nicht dazu kam, schrieb sie im Urlaub auf Lanzarote. Die Terrasse des Ferienhauses: Höckers Schreibwerkstatt. 'Man hat dort einen wundervollen Blick direkt auf das Meer', schwärmt die Trainerin. Trotz der malerischen Umgebung: Durchschriebene Ferientage, Fachliteratur statt Urlaubslektüre – es gibt erholsamere Freizeitbeschäftigungen. Aber die Mühe hat sich gelohnt: 'Wer träumt nicht davon, einmal seinen Namen auf einem Buchdeckel gedruckt zu sehen?'
Nicht nur Politiker wie Thilo Sarrazin können sich mit einem Buch ein Denkmal setzen. So wie Höcker erschreiben sich auch viele Unternehmer, Berater, Coachs und Wissenschaftler eine Signatur in der Nationalbibliothek. Selbst wenn sich die fachspezifischen Titel in der Regel nicht auf den Bestsellerlisten von Focus oder Handelsblatt wiederfinden: Um in der Branche auf sich aufmerksam zu machen und sich als Experte zu profilieren, gibt es kaum ein wirksameres Instrument. Ist das Thema speziell und die Nische klein, hat der Autor sogar gute Chancen, auf seinem Gebiet zur Marke zu werden.
Wie das gelingen kann, zeigt das Beispiel von Dr. Laurenz Andrzejewski: Gleich sein erster Titel 'Trennungs-Kultur' avancierte zur Bibel des Kündigungsmanagements. Das Buch erschien im Jahre 2001 zu Beginn seiner Selbstständigkeit als Berater. Bis dato hatte es zum Thema kaum Sachliteratur gegeben – Andrzejewski hatte eine Marktlücke geschlossen. Als die New Economy-Krise Schlagzeilen zum Thema Massenentlassungen produzierte, entfaltete das Buch Katapultwirkung: Andrzejewski wurde als Experte für faires Kündigen in den Medien herumgereicht.
Extras:- Von Konzept bis Zeitmanagement: Vier wesentliche Faktoren für die erfolgreiche Buchpublikation
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