Den deutschen Unternehmen läuft der Manager-Nachwuchs davon. Jedes Jahr wandern zehn Prozent der Top-Talente aus. Das geht aus einer gemeinsamen Studie des Karrieredienstleisters Experteer, München, und des britischen Marktforschungsunternehmens OMIS Research hervor, für die mehr als 13.000 Beschäftigte in Europa befragt wurden. 'Die besten Köpfe Deutschlands sind mobiler als noch vor ein paar Jahren und eher bereit, für den nächsten Karriereschritt in ein anderes Land zu ziehen', kommentiert Experteer-Geschäftsführer Christian Götsch das Ergebnis. Der größte Magnet für deutsche Arbeitsnomaden ist die Schweiz. 22,5 Prozent der auswanderungswilligen Manager zieht es dort hin. Auf Platz zwei – allerdings mit deutlichem Abstand – folgt Großbritannien (9,2 Prozent), den dritten Platz der Top-Ziele deutscher Expatriates belegt Österreich (8,5 Prozent). Götsch: 'Für die berufliche Weiterentwicklung trauen sich deutsche Führungskräfte nicht weit in die Ferne, sondern gehen in ein Land, dessen Sprache sie sprechen und dessen Kultur ihnen nahe ist.' Die Schweiz dürfte darüber hinaus auch aufgrund des hohen Gehaltsniveaus und der geringen Steuerlast favorisiert werden. Vorteile, die auch den Führungskräftenachwuchs aus anderen Ländern anlocken. Europaweit weist die Alpenrepublik den höchsten Netto-Talente-Import auf. Das bedeutet konkret: Die Zahl der beruflichen Einwanderer liegt um 42 Prozent höher als die der Auswanderer. Ebenfalls eine positive 'Importbilanz' weisen unter den 20 untersuchten Ländern nur noch die Niederlande, Belgien und Spanien auf. Besonders hoch ist die Talentflucht indes in osteuropäischen Ländern. Dort liegt die Abwanderungsquote im Schnitt bei 18 Prozent.
Die Top-10-Ziele deutscher Expatriates1.    Schweiz   22,5 %
2.    Großbritannien   9,2 %
3.    Österreich   8,5 %
4. Â Â Â USAÂ Â Â 7,0 %
5.    China   5,2 %
6.    Frankreich   4,9 %
7.    Niederlande   4,8 %
8.    Osteuropa   4,7 %
9.    Spanien   3,8 %
10.    Australien   2,3 %
Quelle: Gemeinsame Studie der Experteer GmbH, München, und von OMIS Research, London, unter mehr als 13.000 Beschäftigten in 20 europäischen Ländern. München 2008.