management & training: Sie sind Mitverantwortlicher für einen Zusammenschluss von Beratern und Trainern, der sich Q-Pool 100 nennt und ein Garant für Qualität sein will. Aber was heißt das eigentlich Qualität?
Berth: Sie haben mit Ihrer Frage unzweifelhaft einen Punkt angesprochen, der dadurch schwierig ist, dass das Wort Qualität ein arg missbrauchter Begriffist. Man muss mächtig aufpassen, dass das Qualitätsversprechen mehr ist als nur eine leere Hülse und eine Art Selbstbeweihräucherung.
m&t: Wodurch zeichnet sich ein qualitativ gutes Beratungskonzept aus?
Berth: Ich hatte einmal im Leben die Chance, dem wohl besten Berater der Welt, Peter F. Drucker, bei der Arbeit über die Schulter schauen zu dürfen. Die Aufgabe hieß, den optimalen Vertriebsweg zu finden. Was tat Drucker? Er begann mit der Frage, was dieses Land am dringendsten braucht, wo die deutsche Industrie im Vergleich mit anderen Nationen stark und wo sie schwach ist. Wo die echten Zukunftschancen liegen, wo internationalisiert werden müsse und wie Deutschland in zehn Jahren ausschauen würde. Nachdem er dies alles aufgezeigt hatte, äußerte er sich zu der gestellten Frage nach dem Vertriebsweg, für die es nach der vorangegangenen, nicht erbetenen Analyse nur eine logische Lösung gab.
m&t: Was war das Besondere an diesem Ansatz?
Berth: Das ganz starke Engagement, der missionarische Wunsch, erst einmal die richtige Perspektive zu finden. Dabei ging Drucker bewusst das Risiko ein, den Auftraggeber zu verärgern.