Ethik-Benchmarking: Persilschein für die weiße Weste

Immer wieder geraten Großunternehmen in den Ruch ethischer Verantwortungslosigkeit: Da werden Massen von Mitarbeitern wegrationalisiert oder es wird - jenseits aller Umwelt- und Sozialauflagen - in der Dritten Welt produziert. 'Leider färbt der schlechte Ruf der Großen auf die von der Öffentlichkeit weniger beachteten KMU ab', weiß Silke Masurat, PR-Verantwortliche der compamedia GmbH, Überlingen. 'Dabei zeichnet sich der Mittelstand eigentlich durch ein hohes Maß an sozialem Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitarbeitern und Umwelt aus. Ethisches Bewusstsein ist stark im Selbstverständnis dieser Betriebe verwurzelt,' ist Masurat überzeugt.

Damit KMU mit ihrem Pluspunkt 'weiße Weste' wieder besser glänzen können und noch dazu ihre sozialen Aktivitäten weiter ausbauen, hat die Compamedia GmbH ihren Benchmarking-Projekten Top-100 und Top-Job nun das Projekt 'Ethics in Business' zur Seite gestellt. Antreten zum Benchmark können Unternehmen aller Branchen mit bis zu 5.000 Mitarbeitern. Sie haben einen Fragebogen auszufüllen, der von der mit compamedia kooperierenden Münchner oekom research AG ausgewertet wird. Unter Umständen führt die oekom research AG weitere Recherchen durch. Wer in puncto Sozial- und Umweltethik den Vorgaben gerecht wird, findet Aufnahme im Buch 'Ethics in Business' und erhält eine individuelle Stärken-/Schwächenanalyse. Zudem wird unter den Besten durch eine Jury (besetzt u.a. mit Dr. Norbert Copray von der Fairness-Stiftung und Dr. Angelika Zahrnt vom Bund für Umwelt- und Naturschutz) der Gewinner des erstmals ausgelobten Deutschen Preises für Wirtschaftsethik gekürt. Die Schirmherrschaft für das Projekt hat TV-Frontman Ulrich Wickert übernommen. Bewerben können sich KMU noch bis zum 10. April 2005. Die Bewerbung selbst ist kostenlos, doch sofern ein Bewerber aufgenommen wird, hat er für das Gesamt-Leistungspaket 4.900 Euro zu zahlen.