Ethik-Aktionen für mehr Anstand im Management

Schon lange gibt es eine Flut von Veranstaltungen und Büchern, die Manager und Firmenchefs zu ethischem Verhalten anhalten sollen, doch dessen ungeachtet reißt die Kette der Ethik-Skandale nicht ab. Ob zwei neue Initiativen dieses Herbstes mehr Erfolg haben, wenn es darum geht, Manager Mores zu lehren?

Der Ethikverband der deutschen Wirtschaft (EVW), Frankfurt/Main, jedenfalls will jetzt anständiges Verhalten zertifizieren. Er autorisiert Prüfstellen - die erste ist der TÜV Nord -, die Unternehmen in einem mehrtägigen Verfahren auf Stein und Bein abchecken. Will heißen: Die Auditoren überprüfen keineswegs nur, ob die Firma ethische Leitlinien hat. Der EVW nämlich geht davon aus, dass eine ethische Unternehmensphilosophie und -kultur, die noch dazu im Einklang zur wirtschaftlichen Orientierung steht, nicht einfach definiert werden kann, sondern aus dem ethischen Verhalten im Alltagsleben erwächst. Aus diesem Grund nehmen die Auditoren auch das tatsächliche Handeln im Alltag, die Strukturen und Prozesse unter die Lupe. Um z.B. zu ermitteln, wie ethische Grundsätze in der Personalentwicklung oder bei der Leistungsbewertung wirken, befragen sie Akteure auf allen Firmenebenen - vom Mitarbeiter über den Betriebsrat und Personalentwickler bis hin zur oberen Führungskraft. Infos unter pose@ ethikverband.de.

In die Ethik-Offensive geht in diesem Herbst auch das 'Anselm Bilgri _ Zentrum für Unternehmenskultur': Die Auftaktveranstaltung zur neuen Kongressreihe des Zentrums - Titel: 'Unternehmen neu denken' - steht ganz im Zeichen werteorientierter Unternehmensführung: Die Vorträge und Workshops der Veranstaltung, die vom 13. bis zum 14. Oktober 2005 in Berlin stattfindet, drehen sich um brisante Themen wie das tägliche Abwägen zwischen ethischen Grundsätzen und Sachzwängen, die Balance zwischen Effizienz und sozialer Verantwortung und die Bedeutung persönlicher Reifungsprozesse für die Führungspersönlichkeit. Kostenpunkt: 950 Euro. Infos unter www.unternehmen-neu-denken.de.