Interim-Management boomt derzeit. Sagt jedenfalls Achim B. Rhode, Chef des Interim-Management-Vermittlers Chironis aus Starnberg. Der Grund: 'In der Krise haben viele Unternehmen Einstellungsstopps ausgerufen. Trotzdem brauchen sie zusätzliches Personal', so Rhode. Was also tun, wenn der Rotstift das Recruiting ausbremst? Viele Firmen versuchen in dieser Lage ihren Personalbedarf zu decken, indem sie mehr Positionen mit Managern auf Zeit besetzen – und zwar auch solche, für die normalerweise jemand fest eingestellt würde. 'Die Kosten für den Interim-Manager schlagen schließlich in der Sachkostenbilanz, nicht aber in der Personalkostenbilanz zu Buche', erklärt Rhode. Die Vorgehensweise indes sei mit Vorsicht zu genießen. Schließlich könne die Firmenkultur unter dem exzessiven Interim-Einsatz leiden, meint der Chironis-Chef.
Rhode macht sich dafür stark, dass Firmen Interim-Management gezielt und durchdacht einsetzen. Um Kunden dabei zu unterstützen, sich mehr Klarheit über ihren Bedarf zu verschaffen, hat er jüngst auf seiner Homepage ein kostenloses elektronisches Testtool implementiert, das durch die Beantwortung von 20 Fragen im Multiple-Choice-Verfahren helfen soll, zu entscheiden, welche Personal-Strategie für ein bestimmtes Projekt tatsächlich geeignet ist. Die Bearbeitung des 'Professional Assistent Target Expert', kurz PATE, dauert ca. acht Minuten. Einzuschätzen sind auf einer dreigliedrigen Skala von 'trifft vollkommen zu' bis 'trifft überhaupt nicht zu' Feststellungen wie: 'Die Übernahme der Arbeiten muss kurzfristig erfolgen', 'Flexible Arbeitszeiten sind erwünscht' und 'Die Aufgabe hat einen vorgegebenen zeitlichen Rahmen'. Das System generiert daraus die – laut Anbieter – passende Personalstrategie: Einsatz eines Interim-Managers, Outsourcing oder die Suche nach einer Fach- oder Führungskraft zur Festeinstellung. Zu jedem Lösungsansatz bietet Chironis seine spezifischen Dienstleistungen an.
Als reines Marketingtool will Firmenchef Rhode den Service gleichwohl nicht verstanden wissen: 'Das Tool ist zwar gewissermaßen ein Abfallprodukt unserer eigenen Arbeit, bei der wir mit dem Kunden stets vorab anhand einer Matrix klären, welche Lösung in Betracht kommt. Aber mit der Bereitstellung dieses Werkzeugs geht es uns auch darum, die Qualität im Interim-Management-Bereich generell zu heben', so sein Argument.