Werner Kotschenreuther macht keinen Hehl daraus, dass die Region Oberfranken nicht gerade ein Magnet für High Potentials ist: 'Wir haben ein Imageproblem', sagt der Personalleiter der Loewe AG aus dem bayerischen Kronach frei heraus. 'Selbst wir als bekannter Markenhersteller neigen dazu, uns für den Standort zu entschuldigen.' Den aus diesem Grund drohenden Fachkräftemangel will der Personalleiter des Unterhaltungselektronik-Unternehmens nicht allein bekämpfen, sondern im Verbund mit anderen Firmen, öffentlichen Einrichtungen und Hochschulen. Nur auf diese Weise – so ist er überzeugt – lässt sich erreichen, dass die Region von potenziellen Bewerbern als attraktiver Standort wahrgenommen wird. Kotschenreuther: 'Ein schlagkräftiges Regionalmarketing funktioniert nur gemeinsam mit anderen.'
Rund 15 Unternehmen hat der Loewe-Personalleiter bereits für das zu diesem Zweck gegründete Netzwerk 'Personet' gewonnen. Er zeigt damit einen Weg auf, den mittelständische Unternehmen aus der Provinz häufiger einschlagen, um gegen große Konzerne und attraktive Metropolregionen zu punkten. So beobachtet auch der Netzwerk- und Kooperations-Experte Dr. Ingo Dammer, geschäftsführender Gesellschafter der conpara GmbH, Köln: 'Mittelständische Unternehmen bündeln ihre Kräfte, um beim Employer Branding mitzuhalten.' Dabei handele es sich um einen Ansatz, der auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten seine Bedeutung nicht verloren hat. Dammer: 'Fachkräftemangel ist im Vergleich zur aktuellen Krise eine chronische Krankheit. Gute Leute sind nach wie vor knapp.'
Extras:- Von Regionalmarketing bis PE: Das leisten Netzwerke
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