Mehr Väter wollen zu Hause bleiben

Grund zur Freude hatte Ursula von der Leyen beim Blick auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, zum Thema Elterngeld. Die neuen Daten zeigen nämlich, dass das von der Bundesfamilienministerin entworfene Elterngeld-Modell gut angenommen wird. Das Modell sieht vor, dass Elterngeld 14 Monate lang gewährt wird, wenn sich auch das zweite Elternteil mindestens zwei Monate um das Kind kümmert und teilweise oder ganz zu Hause bleibt.

Laut der neuen Statistik beantragt inzwischen fast jeder fünfte Vater die Partnermonate beim Elterngeld. Damit hat sich die Zahl der Väter, die eine Auszeit für ihre Kinder nehmen, seit der Einführung des Elterngeldes vor eineinhalb Jahren verfünffacht. „Wenn diese Dynamik anhält, können wir noch in diesem Jahr die 20-Prozent-Grenze knacken“, ist von der Leyen überzeugt. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach von 2007 will ein Viertel aller Väter Partnermonate beantragen.

Eine weitere Studie des Allensbacher Instituts hat ergeben, dass auch bei den Personalverantwortlichen in den Unternehmen – und dabei insbesondere in kleinen Firmen – die Akzeptanz für die Elternzeit weitgehend gegeben ist: Mehr als die Hälfte der ca. 500 Befragten befürworten die Baby-bedingte Auszeit für Väter. 71 Prozent der Personalverantwortlichen sehen in der Entscheidung für Kinder im Sinne des Angebots von flexiblen Arbeitszeiten u.Ä. eine Mitverantwortung.

Diese Ergebnisse stehen allerdings im Widerspruch zu einer kürzlich von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie. Der Umfrage unter rund 1.200 Männern und Frauen zufolge stoßen viele Männer in ihrem Unternehmen auf Unverständnis und Widerstand, wenn sie sich eine Auszeit für ihren Nachwuchs nehmen wollen. Nur ein Drittel der Befragten gab an, dass ihr Unternehmen männliche Mitarbeiter bei der Wahrnehmung der Familienpflichten unterstützt.