EU-Weiterbildungsstudie: Die Nordlichter sind Spitzenreiter

In Dänemark, Schweden, Norwegen und den Niederlanden sind Unternehmen so aktiv in Sachen Weiterbildung wie sonst nirgendwo in Europa. Dies hat eine Erhebung der Europäischen Kommission für das Jahr 1999 ergeben, die in allen EU-Mitgliedstaaten, in Norwegen sowie in den ost- und südosteuropäischen Beitrittsländern durchgeführt wurde. Insgesamt lieferten rund 90.000 Firmen Daten zu ihren Weiterbildungsaktivitäten ab. Zwar liegen zurzeit die Daten für Frankreich, Großbritannien und Griechenland noch nicht vor, doch aus dem bereits ausgewerteten Material ergibt sich folgendes Bild: 1999 boten zwischen 80 und 96 Prozent der dänischen, schwedischen, norwegischen und niederländischen Firmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich fortzubilden. In Rumänien dagegen waren es nur 7 Prozent. Einen Rückgang der Weiterbildungsaktivitäten um 10 Prozent im Vergleich zur Vor-Erhebung aus dem Jahr 1993 verzeichnet die Studie für Deutschland. Dennoch liegt die Bundesrepublik mit gut 67 Prozent weiterbildenden Unternehmen immer noch im oberen Mittelfeld.

Ein weiteres Ergebnis: Im Jahr 1999 haben in Dänemark von 100 Mitarbeitern 55 an Lehrveranstaltungen teilgenommen, hier zu Lande waren es dagegen nur 36, was zur Folge hat, dass die Kostenaufwendungen für Weiterbildung bei uns deutlich niedriger sind. Allerdings sollte dies nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten, meint das Bundesinstitut für Berufsbildung, kurz BIBB, in Bonn, das in Deutschland mit der Daten-Erhebung beauftragt war: In einem BIBB-Aufsatz ist nachzulesen, dass die Statistik keineswegs als Ranking zu bewerten ist. Da bei uns die Betriebe im Rahmen der dualen Berufsausbildung erheblich in die Erstausbildung investierten, was in vielen anderen EU-Ländern nicht der Fall sei, müssten die Mitarbeiter später weniger dazu lernen. A Kostenlose Zusammenfassungen der Ergebnisse gibt es im Internet unter www.europa.eu.int/comm/eurostat, der BIBB-Aufsatz ist abzurufen unter www.bibb.de.