Unternehmen investieren weniger in Weiterbildung

In puncto Investitionen in die berufliche Weiterbildung dümpelt Deutschland im europäischen Vergleich nur im hinteren Mittelfeld. Laut einem aktuellen Bericht des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Bonn, geben die deutschen Unternehmen im Schnitt jährlich etwa 237 Euro für die Weiterbildung eines Mitarbeiters aus. Das sind etwa 0,7 Prozent der jährlichen Arbeitskosten. Lediglich in Norwegen, Belgien, Portugal, Estland und Griechenland fällt der Anteil der Weiterbildungskosten an den Gesamtarbeitskosten noch geringer aus.

Alarmierend ist laut BIBB, dass sich im Vergleich zu 1999 die Weiterbildungsinvestitionen der deutschen Unternehmen um knapp ein Viertel verringert haben. Damit liegt Deutschland allerdings voll im europäischen Trend. Vor allem in den west- und nordeuropäischen Ländern ist dem BIBB zufolge das finanzielle Engagement der Unternehmen für die Qualifizierung ihrer Beschäftigten teils erheblich abgesunken. Lediglich in einigen osteuropäischen Staaten ließen sich leichte Zunahmen verzeichnen. Besonders ernüchternd sind die Zahlen, wenn man bedenkt, dass sich die Europäische Union explizit zum Ziel gesetzt hat, die Investitionen in die berufliche Weiterbildung zu erhöhen.

Das BIBB bezieht sich in seinem Bericht auf die jüngst bekannt gewordenen Daten des Continuing Vocational Training Survey. Für diesen werden im Auftrag der europäischen Kommission alle sechs Jahre Daten zur betrieblichen Weiterbildung in den 27 EU-Staaten und in Norwegen erhoben. Allein in Deutschland wurden im vergangenen Erhebungszeitraum, im Jahr 2005, rund 10.000 Unternehmen befragt.