Und sie bewegt sich doch... Die Rede ist von der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin, dem Hätschelkind 25 deutscher Großunternehmen und Verbände. Der Berliner Hauptcampus der privaten Hochschule, die im Oktober 2002 gegründet wurde, wird am 3. Februar 2006 offiziell von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet.
Und kurz zuvor startet der erste einjährige Vollzeit-MBA-Studiengang der ESMT mit 30 Teilnehmern aus 15 Ländern. Was diesen auszeichnet, ist laut ESMT-Sprecher Felix Poetschke zum einen der Fokus auf Leadership, zum anderen der didaktische Zuschnitt mit einem großen Anteil von Praxisprojekten, die die Teilnehmer in den Trägerunternehmen durchführen. Bleibt abzuwarten, ob dies langfristig aus Kundensicht die recht hohe Teilnahmegebühr von 50.000 Euro rechtfertigt.
Mit ihrem Programm öffentlicher Veranstaltungen, die die ESMT bereits seit 2003 über den Münchner Campus und das 'USW Netzwerk Schloss Gracht' anbietet, blieb sie jedenfalls bisher hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Sprich: Sie bekommt ihre Kurse nicht voll. 'Die firmenspezifischen Programme aber kommen viel besser an als erwartet', beteuert ESMT-Sprecher Poetschke.
So seien beispielsweise die Konsortialprogramme der Hochschule sehr erfolgreich. Im Rahmen dieser Programme kommen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammen, die ein ähnliches Problem haben und dieses gemeinsam in einem moderierten Workshop lösen wollen.
Die Frage ist, ob die Probleme mit öffentlichen Angeboten die ESMT letztlich dazu zwingen werden, ihren Fokus zu ändern. Derzeit kursiert jedenfalls das Gerücht, die beiden Beratungsunternehmen Boston Consulting Group und McKinsey hätten der Hochschule geraten, den Anspruch, Top-Business-School zu werden, fallen zu lassen und sich dagegen als Gemeinschafts-Corporate-University der Trägerfirmen zu positionieren. Während die ESMT dieses Gerücht nicht kommentieren möchte, streitet sie ein anderes vehement ab: dass derzeit die Schließung eines ihrer drei Standorte zur Debatte stehe.