In den vergangenen zehn Jahren sind in der IT-Branche Berufsbilder entstanden, die durch keinen Ausbildungsgang erlernt werden konnten. Für PC-Techniker, Systemadministratoren und Netzwerkbetreuer gab es keine anerkannten Ausbildungsstandards, auf die sich eine Firma stützen konnte, wenn sie einen IT-Mitarbeiter einstellen wollte. Andererseits konnte ein IT-Fachmann lediglich seine Praxiserfahrung in die Waagschale werfen, wenn es um die Festlegung des Gehalts ging.
In diesem Ausbildungsvakuum entwickelten die großen Software-Anbieter, Microsoft und Novell voran, anspruchsvolle Prüfungsverfahren, die weltweit einheitlich ein umfangreiches Wissen im Umgang mit der Software des Zertifikat-Anbieters bestätigen. Diese Zertifikate bestehen in der Regel aus mehreren Teilprüfungen, die der Kandidat in autorisierten Prüfungszentren ablegen muss. War der Prüfling letztendlich erfolgreich, darf er sich zum Beispiel MCSE (Microsoft Certified System Engineer) nennen. In der Folgezeit erhält er regelmäßig Hintergrundwissen und wichtige Praxisinformationen über die Software-Entwicklung und zukünftige Produkte des Software-Hauses, das ihm das Zertifikat verliehen hat.
Zunehmend spricht es sich bei Arbeitgebern herum, dass IT-Zertifikate einen genau definierten Ausbildungsstandard garantieren. Dadurch erhält die einstellende Firma Planungssicherheit und die Gewissheit, dass die einzustellenden IT-Fachkräfte sich genau mit der Software auskennen, die in der Firma verwendet wird. IT-Zertifikate sind die Gewähr dafür, dass der Ausbildungsstand stets up-to-date ist. IT-Fachleute können durch ein Zertifikat in der Regel höhere Gehälter durchsetzen. Ihre Ausbildung ist überall auf der Welt anerkannt, das macht sie ortsunabhängiger.