Morgens, halb zehn in Deutschland: Studentin Annette fährt ihren Computer hoch und loggt sich auf der Lernplattform ihrer Universität ein. Während sie die gestern verpasste Vorlesung auf ihren MP3-Player lädt, sucht sie in der Datenbank der Unibibliothek nach Literatur für ein anstehendes Referat und meldet sich für ein Seminar im kommenden Semester an.
Dann stellt sie online eine Bewerbung für ein Auslandsemester zusammen und schickt diese - zusammen mit ihren aktuellen Prüfungsergebnissen - direkt an die französische Partnerhochschule. Schließlich ist es Zeit für das allwöchentliche Arbeitsgruppentreffen: Annette betritt einen virtuellen Raum und steckt bald mitten in einer Diskussion zum Thema Natur in der Romantik.
Die Beschreibung von Annettes Studienalltag ist fiktiv, dennoch könnte so in wenigen Jahren der Alltag an deutschen Universitäten aussehen. Denn: Die Alma Mater befindet sich im digitalen Wandel. Nur 10 Prozent der deutschen Hochschulen sehen keinen Handlungsbedarf in Sachen Digitalisierung - so das Ergebnis einer Studie des Multimedia Kontor Hamburg (MMKH).
Die restlichen 90 Prozent setzen sich - mehr oder weniger intensiv - mit der Frage auseinander, wie und in welchem Umfang die neuen Medien den Hochschulalltag effizienter gestalten können.
Längst geht es dabei nicht mehr um den Einsatz von E-Learning in der Lehre allein. Auch die Verwaltung hat die Vorzüge der Digitalisierung für sich entdeckt: Die Einführung von elektronischen Studierendenakten, Raumverwaltung im Netz und Online-Credit-Point-Systemen wird eifrig diskutiert.
Extras:
- 29 Schritte zur nachhaltigen Implementierung von E-Learning an der Hochschule.
- Service: Zehn Literatur-Empfehlungen zum Thema E-Learning an Hochschulen.