Papst Benedikt und Joachim Löw – auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam. Auf den zweiten Blick schon: Als Führungskräfte bewirken beide Großes, indem sie die Kräfte vieler Menschen erfolgreich für ein gemeinsames Ziel bündeln. Damit sie das schaffen, spielen sie jedoch eine ganz unterschiedliche Rolle für die Menschen, die ihnen folgen sollen.
Der Papst leitet die katholische Kirche auf eine andere Art als Joachim Löw die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Das Kirchenoberhaupt führt durch einen gemeinsamen Sinn: die christliche Ethik, der gemeinsame Glaube und Grundüberzeugungen, die erklärt und ausgelegt werden. Joachim Löw hingegen muss Emotionen ansprechen: Teamgeist, Siegeswillen, Ruhm und andere Verlockungen des Erfolges. Die Art der Führung wäre zwischen den beiden nicht austauschbar! Dennoch sind beide erfolgreich.
Damit stellt sich die Frage sich: Welche Rollen müssen Führungskräfte überhaupt spielen können, um erfolgreich zu sein? Spannend wird diese Frage vor allem, wenn man sich vor Augen führt, wie sich die Führungsrollen im historischen Vergleich verändert haben. Wer diese Veränderungen begreift, versteht auch die Dilemmata, in der sich mittlere Manager heutzutage befinden, und begreift, warum das erfolgreiche Ausfüllen einer Führungsrolle heute komplexer und schwieriger geworden ist. Und es wird klar, weshalb die Führungsrolle heute meist sehr viel mehr positive emotionale Beziehungsgestaltung verlangt und ein Mehr an Miteinander erfordert als in vergangenen Zeiten.
Extras:- Drei prominente Beispiele: Wer verkörpert welche Führungsrolle?
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von drei Büchern zum Thema Führungskraft und Rollenverständnis sowie der Hinweis auf einen Fachartikel über Macht im Management