Acht Teilnehmer fanden sich an einem Wochenende in Hamburg zusammen, mit unterschiedlichsten Erwartungen an das Seminar. Unter Schlüsselqualifikationen verstand jede Führungskraft etwas anderes: Jörg auf der Heide von der Daimler-Chrysler AG interessierte sich vorrangig für die Förderung von Teamentwicklungsprozessen. Joachim Wagener, Quality-Coordinator bei Ericsson, wollte 'mehr erfahren über die Hintergründe menschlichen Handelns im Kontext der Mitarbeiterführung'. Gabriele Naumann, Teamleiterin im interkontinentalen Kulturmanagement mit Gruppen bis zu 600 Personen, wollte 'Felder zwischen Konflikt und Dialog' beleuchten. Dr. Holger Eisold vom AGA Hamburg wollte wissen, 'wie beide Gehrinhälften erfolgreich zusammenarbeiten' und lag mit dieser Erwartung sehr nah an dem Ansatz des Anbieters.
Andere hatten weniger konkrete Erwartungen. Skepsis regte sich bei einigen, auch bei mir, denn besonders neu klang der Ansatz ja nicht gerade. Jeder redet schließlich von ganzheitlichem Führen. Brauchen wir dazu überhaupt ein Training, wissen wir das nicht längst oder praktizieren es sogar? Und dann, was soll uns konkret vermittelt werden im Seminar?
Zunächst erläuterte Trainer Claus-Günther Diers die Unternehmensphilosophie von Cicero-Training, die an tiefenpsychologische Annahmen angelehnt ist. Sie geht davon aus, dass jeder Mensch nur über ein etwa dreiprozentiges Bewusstsein verfügt, das nennt er Ich, und über ein zweiprozentiges Halbbewusstsein, quasi eine Schnittstelle, die er noch bereit ist, als Ahnung über sein Inneres zu akzeptieren. Die restlichen 95 Prozent liegen im Unterbewusstsein und sind nicht ohne weiteres zugänglich. Inhalte dieses Unterbewusstseins können sich zwar im Verhalten spiegeln, doch wir wissen dann nicht, warum wir uns wie verhalten.