Wie kann man die Komplexität des Unternehmensalltags für einen ganzheitlichen Lernprozess simulieren? Die Sahara bot die Kulisse, ein reales Expeditionsprojekt den Handlungsrahmen für ein Outdoor-Pilottraining, mit dem Handlungskompetenzen vor allem in den Bereichen Führung, Projektmanagement und Teamverhalten erweitert werden sollten.
Vier Frauen und vier Männer stehen in einem ausgetrockneten Flussbett um einen Geländewagen und diskutieren. Das Auto ist auf einem Felsen aufgesetzt. Ein paar Meter weiter vorn ist - in glühender Mittagshitze - der andere Jeep der Gruppe abgestellt. Beobachtet wird das Geschehen in einigem Abstand von zwei Managementtrainern, die in einem dritten Geländewagen hinterhergefahren sind. Denn dies ist keine Touristenreise, sondern eine Lernexpedition in die Wüste. Die Teilnehmer sollen hier eigene Ressourcen entdecken und mit Blick auf Projektmanagement, Führungs- und Teamverhalten und Konfliktlösung ihre Kompetenzen für den Berufsalltag verbessern.
Die Gruppe ist mit den Jeeps teilweise nur offroad vorangekommen, um sich einem vorgegebenen Expeditionsziel zu nähern. Felsen wurden aus dem Weg gerollt. Dann, wenige Kilometer vor dem angestrebten Geländepunkt das Dilemma. 'Das war für mich als Projektleiter eine gänzlich unüberschaubare Situation', sagt der 38-jährige Werner Sitter von Wüstenroth im Rückblick. Nur ungern verlassen Menschen die ihnen bekannte Arbeits- und Lebenssituation, die so genannte Komfortzone. Gerade in neuem Umfeld und unter erschwerten Bedingungen - in der so genannten Stretchzone - findet nachhaltiges Lernen statt. In der Situation im Flussbett erkennt die Gruppe selbst, dass vorrangiges Ziel jetzt sein muss, den Wagen unbeschadet frei zubekommen und zurück auf eine befahrbare Straße zu gelangen.