Die Neugierigen werden reich beschenkt, die Skeptiker bleiben weiterhin unschlüssig - allerdings auf höherem Niveau. In zweieinhalb Tagen haben rund achtzig Teilnehmer hautnah erleben können, welcher Virtuosität es bedarf und welches Erfahrungswissen notwendig ist, um Großveranstaltungen zum Erfolg zu führen. Am eigenen Leib haben sie die Dynamik von Stimmungen erfahren - das Flackern des Feuers (der unterschiedlichen Energielevels) großer Gruppen. Sie sind mitten drin und eben nicht nur dabei.
Die Veranstaltung hält, was sie verspricht. Denn sie ist eine Lern-Werkstatt: Content und Kontext sind aufeinander abgestimmt und werden erlebbar. Und sie ist eine gute Mischung aus spielerischen und denkorientierten Aktivitäten: Kleingruppen-, Individual- und Großgruppenarbeiten wechseln sich ab, ebenso die verwendeten Medien (Musik, Theater, Geschichten, Material, Farben) und die Sitzordnung. Die Arbeit der Veranstalter, sie werden Staff genannt, ist vergleichbar mit der von Regisseuren. Auch hier stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
- Welche Effekte will ich erzielen?
- Welche Einsichten will ich erzeugen?
- Auf welchen Wegen kann ich diese erreichen?
Hypothesen über die aktuelle Situation in der Großgruppe leiten die Aktivitäten des Staff. Sie überlegen sich:
- Wie verhalten sich die Teilnehmer der Veranstaltung aktuell?
- Wofür steht dieses Verhalten?
- Wie ist dieses Verhalten zu interpretieren?
- Wodurch wird dieses Verhalten ausgelöst?
- Lässt sich dieses Verhalten mit Blick auf das Ziel der Veranstaltung nutzen oder muss es kanalisiert werden? Und wenn ja, in welche Richtung?