Eine Herdplatte reguliert die Temperatur. Stellt man sie zu hoch, kocht die Suppe über. Stellt man sie zu niedrig, bleibt die Suppe kalt. Wie gut das Gespräch mit einem Mitarbeiter gelingt, hängt wesentlich von dessen emotionaler Betriebstemperatur ab. Mal hilft Abkühlen. Mal hilft Erhitzen.
Das Herdplattenmodell, entwickelt von der Coachingexpertin Martina Schmidt-Tanger, basiert auf folgender Idee: Stellen Sie sich Ihre Fragen wie Herdplatten vor. Jede kann die emotionale Beteiligung Ihres Gegenübers anheizen oder abkühlen.
Die Herdplatte herunterzustellen ist dann sinnvoll, wenn die Wellen der Emotion allzu hoch schlagen. Zum Beispiel schimpft Ihr Mitarbeiter nur noch über einen schwierigen Kunden, statt für konstruktive Konfliktlösungen offen zu sein. Oder er bricht aus Verzweiflung über eine Situation in Tränen aus. Sprachliche Zuspitzungen, Kraftausdrücke und Steigerungsformen sowie laute und erregte Erzählweise deuten auf große Erregung hin.
Die Temperatur anzuheizen kann dagegen Sinn machen, wenn der Mitarbeiter seine Gefühle sehr stark hinter einer professionellen Maske verbirgt, etwa weil er Angst hat, etwas Falsches oder Unpassendes zu sagen. So ist es zum Beispiel sehr schwer, herauszufinden, wo einen Mitarbeiter wirklich der Schuh drückt, wo er Probleme sieht oder welche Aufgaben ihn besonders motivieren. Passiv-Sätze, 'man'-Formulierungen sowie emotionsloses, leises Sprechen deuten auf große Distanzierung hin.
Literaturtipp: Martin Wehrle, Die 100 besten Coaching-Ãœbungen, 5. Auflage 2012, managerSeminare -
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