Ein Drittel der deutschen Beschäftigten fühlt sich gelegentlich und etwa jeder zehnte 'häufig bis sehr häufig' überfordert, weil der Arbeitgeber von ihm stets neue Kenntnisse erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Umfrage der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW) unter mehr als tausend Beschäftigten. Vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses verständlich: Mehr als die Hälfte der Befragten halten Weiterbildung für zwingend erforderlich, ein Drittel zumindest für hilfreich. Zudem gehen fast drei Viertel der Befragten davon aus, dass Weiterbildung in den kommenden zehn Jahren eine größere Rolle spielen wird. Hier sind in erster Linie die Arbeitgeber gefragt: Von ihnen wünschen sich mehr als zwei Drittel der Teilnehmer bessere Angebote.
Ada Pellert, Präsidentin der DUW, fordert: 'Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter mit dieser Entwicklung nicht allein lassen. Gefragt sind gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, die dem Einzelnen helfen, in der neuen Arbeitswelt zurechtzukommen.' Die Mitarbeiter sehen sich aber auch selbst in der Verantwortung: Sechzig Prozent der Befragten schätzen, dass in Zukunft mehr Eigeninitiative gefragt sein wird. Peter Dehnbostel, Professor für Betriebliches Bildungsmanagement an der DUW, sagt: 'Gespräche am Arbeitsplatz, Anleitungen durch Kollegen, Selbstlernangebote und Chaträume im Internet – wir lernen ständig, häufig ganz nebenbei.' Dehnbostel ist der Meinung, dass diese Formen der Weiterbildung in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden.
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Weiterbildung im WandelBerufliche Weiterbildung ist ...
… zwingend erforderlich    56 %
… hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich    32 %
… verzichtbar    10 %
… keine Angabe    2 %
Fühlen Sie sich überfordert, weil Ihr Arbeitgeber von Ihnen erwartet, dass Sie auf dem neuesten Stand sind?
Nie    54 %
Gelegentlich    34 %
Häufig    8 %
Sehr häufig    3 %
Weiß nicht / Keine Angabe    1 %
(Quelle: Studie: 'Schöne neue Lernwelt? Berufliche Weiterbildung im Wandel', Deutsche Universität für Weiterbildung, DUW, 2012, N = 1.005.)