DGFP-Wertekodex für Personaler: Damit sie wissen, was sie tun (sollten)

Was Personalmanager tun, hat immer eine moralische Dimension. Sie arbeiten mit Menschen, sie entscheiden über Menschen, sie erschaffen Rahmenbedingungen für Menschen. Andere Professionen, die mit ebenso großer Verantwortung einhergehen, haben längst einen Ethik- und Wertkodex, nach dem sie sich richten. Ärzte z.B. schwören seit mehr als zwei Jahrtausenden den hippokratischen Eid. Darum, dass Personalmanager einen Eid leisten, geht es dem neuen Arbeitskreis 'Code of Conduct' der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP), Düsseldorf, zwar nicht. Die Projektgruppe beschäftigt sich gleichwohl mit der Aufstellung von Kodices, die Personalern die dringend benötigte ethische Orientierung bieten sollen. Dringend benötigt, weil ihnen ihre Sandwich-Position zwischen Unternehmens-und Mitarbeiterinteressen in harten Zeiten wie diesen mehr denn je Kopfzerbrechen bedeutet. Schließlich sind Massenentlassungen traurige Realität und so manches Unternehmen spielt mit dem Gedanken, ganze Produktionszweige ins Ausland zu verlegen.

Für den Code of Conduct haben die DGFP-Vertreter nach mehreren telefonischen Experteninterviews zunächst grundlegende Wertmuster identifiziert, etwa die Notwendigkeit, Mitarbeitern Selbstentfaltungsmöglichkeiten zu bieten, die Balance zwischen den Interessen zu halten, sich stets an der Würde des Einzelnen zu orientieren und Verantwortung über die Organisation hinaus zu übernehmen. Mit Hilfe einer breit angelegten Befragung unter Personalmanagern soll dieses Grundgerüst mit Inhalten gefüllt und insbesondere mit konkreten Fallbeispielen unterfüttert werden - Fallbeispielen, die veranschaulichen, wie sich ein bestimmter Grundsatz in der Entscheidung eines Personalmanagers verwirklicht. Der Kodex soll zukünftig zum Bestandteil der DGFP-Ausbildungen für Personaler werden. Zudem wird er (voraussichtlich ab November 2004) sämtlichen interessierten Unternehmen auf der DGFP-Homepage in Form eines kostenlosen Leitfadens zur Verfügung gestellt.