Angefangen hat alles mit einem Rückenkurs der Krankenkasse. Seitdem hat sich bei der Firma Hoppen einiges getan: Arbeitsplätze wurden ergonomischer gestaltet, Maschinen umgestellt und ein Anti-Stress-Training absolviert. Mitarbeitern, die das Rauchen aufgeben wollten, bot das Unternehmen zudem Unterstützung – vom Seminar bis zur Hypnose. Sechs Angestellte haben es dank des betrieblichen Beistands geschafft, dem Glimmstängel zu entsagen. In die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investiert die Firma aber auch auf andere Weise: Seit 2007 gibt es bei Hoppen flexible Arbeitszeitmodelle. Daneben werden Arbeitsabläufe konstant analysiert und wo nötig, verbessert. Die Kommunikation ist offen: Regelmäßig finden Teamtreffen statt, in denen Probleme und Anliegen thematisiert werden. Das macht sich bezahlt: Der Krankenstand der Firma liegt gut 30 Prozent unter dem Branchendurchschnitt.
Das eigentlich Bemerkenswerte ist jedoch, dass die Firma nur 25 Mitarbeiter zählt. Mit seinem Gesundheitsengagement ist das kleine Dienstleistungsunternehmen quasi Avantgarde. Denn bisher gilt vielfach die Formel: Je kleiner das Unternehmen, desto geringer die Bereitschaft, in Prävention zu investieren. Laut einer Erhebung des Marktforschungsinstituts EuPD Research aus Bonn verfügen nur rund fünf Prozent der kleinen und mittleren Betriebe (KMU) über ein Gesundheitsmanagement. 'Mittelständische Betriebe realisieren nur sehr langsam, dass sie etwas für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tun müssen', sagt Cornelia Schneider, die als Psychologin und Physiotherapeutin seit über zehn Jahren Firmen in Fragen des betrieblichen Gesundheitsmanagements berät.
Extras:- Checkliste: Wie steht es um das Gesundheitsmanagement in Ihrer Firma?
- Service: Kurzrezensionen von drei Büchern zum Thema Gesundheitsmanagement, Hinweis auf einen Fachartikel sowie auf vier Webseiten mit weiterführenden Informationen