Das Thema Virtuelle Unternehmen gewinnt in den kommenden drei Jahren für Unternehmen und Berater erheblich an Bedeutung. Steht dieses Thema momentan noch auf Platz zehn der am meisten nachgefragten Beratungsdienstleistungen, wird es im Jahr 2003 bereits den fünften Rang einnehmen und heutige Trend-Themen wie Business Reengineering und Kernkompetenzen-Management hinter sich lassen. Das ergab eine Befragung des Bonner Instituts für Unternehmensberatung, an der sich 241 Vorstände und Geschäftsführer beteiligt haben.
Professor Dr. Dietmar Fink, Initiator der Studie 'Management Consulting 2002' und Professor für Unternehmensberatung an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, begründet den Trend pragmatisch: 'Sowohl Unternehmen als auch Management-Berater sehen in diesem Bereich Potenziale für ihren Markt. Das neue Geschäftsfeld dient beiden Seiten gleichermaßen.' Soll heißen: Unternehmen können durch Kooperationen und Vernetzungen mit anderen Organisationen neue Produkte auf den Markt bringen - die Berater sagen, wie es geht. Am meisten Vertrauen in Sachen Virtuelle Unternehmen bringen die Top-Manager hierbei übrigens der Boston Consulting Group und Arthur D. Little entgegen.
Insgesamt sind 99 Prozent der Unternehmen bereit, in Managementfragen externe Berater hinzuzuziehen - und das, obwohl über die Hälfte von ihnen mit den Ergebnissen bisheriger Consulting-Projekte nicht sehr zufrieden war. 'Die Berater müssen sich zukünftig auf den Hosenboden setzen: Erstens müssen sie bessere Leistungen erzielen. Zweitens müssen sie das, was sie getan haben, besser kommunizieren', so die Prognose von Dietmar Fink.
Angst vor einem empfindlichen Auftragsschwund brauchen die Management-Consultants dennoch nicht zu haben: Immerhin veranschlagt über ein Viertel der befragten Manager für die nächsten fünf Jahre ein Beratungsbudget von mehr als fünf Millionen Euro. Die Auswirkungen der Rezession auf den Markt der Managementberatung seien größtenteils überwunden: 'Projekte, die panikartig stillgelegt wurden, werden jetzt wieder angekurbelt', berichtet Fink.
Übrigens: Die Studie Management Consulting 2002 enthält auch Erhebungen zu Kriterien der Beraterauswahl sowie zu Beraterimage- und beurteilung. Sie umfasst einen 420-seitigen Hauptband und einzelne Branchenspecials. Der Hauptband kostet 340 Euro und ist zu beziehen unter studien@managementconsulting.de.
Wo sehen Manager den größten Beratungsbedarf?
kurzfristig (2002)
1. eBusiness/eCommerce
2. Business-Process-Reengineering
3. Wissensmanagement/Lernende Orga.
4. Learnmanagement/Rationalisierung
5. Kernkompetenzen-Management
6. Customer-Relationship-Management
7. Total-Quality-Management
8. Shareholder-Value-Management
9. Wachstumsstrategien
10. Virtuelle Unternehmen/Vernetzte Org.
mittelfristig (bis 2005)
1. eBusiness/e-Commerce
2. Wissensmanagement/Lernende Orga.
3. Customer-Relationship-Management
4. Lean-Management/Rationalisierung
5. Virtuelle Unternehmen/Vernetzte Orga.
6. Business-Process-Reengineering
7. Kernkompetenzen-Management
8. Total-Quality-Management
9. Wachstumsstrategien
10. Shareholder-Value-ManagementBerater mit dem besten Image
The Boston Consulting Group: 404 Pkt.
McKinsey & Company: 395 Pkt.
Arthur D. Little: 369 Pkt.
Roland Berger Strategy Consultants: 351 Pkt.
Booz.Allen & Hamilton: 348 Pkt.