'Ich brauche dringend einen Sprachkurs!' So kommen Mitarbeiter immer öfter auf die Personalentwicklung bei Ravensburger zu. Der steigende Bedarf an Fremdsprachenkursen führte dort schließlich zu der Frage, ob es zu dem klassischen, trainergestützten Unterricht nicht eine sinnvolle Alternative gäbe. Dabei war klar, dass eine mögliche Alternative den gleichen beziehungsweise einen noch höheren Lernerfolg gewährleisten und zudem kostengünstiger und flexibler sein müsste. Da diese Ziele bei entsprechendem Vorgehen mit Lernsoftware zu realisieren sind, wurde im Herbst 1999 der Einsatz computerbasierter Sprachtrainings erwogen.
Voraussetzung, um multimediale Sprachtrainings erfolgreich einführen zu können, ist die Unterstützung durch die Geschäftsleitung. Denn das damit verbundene selbst organisierte Lernen verändert nicht nur die bestehende Lernkultur, sondern trägt auch zur Organisationsentwicklung bei und geht damit über den eigentlichen Bildungsprozess hinaus. Vor diesem Hintergrund stand für die Personalentwicklung bei Ravensburger fest, dass ein Lernprogramm nur dann eingeführt würde, wenn ein echter Bedarf dafür vorläge; keinesfalls aber nur deswegen, weil es modern ist und man 'dazu gehören' möchte. Zunächst galt es, die aktuelle Situation in der betrieblichen Sprachenausbildung zu untersuchen und herauszufinden, warum sich der Einsatz multimedialer Sprachtrainings lohnen könnte.
Die starren Unterrichtszeiten machen es vielen Mitarbeitern und Führungskräften unmöglich, an den trainergestützten Kursen teilzunehmen. Häufige Nichtteilnahme von angemeldeten Mitarbeitern an Unterrichtseinheiten beeinträchtigen den Lernerfolg. Interessierte Mitarbeiter müssen zum Teil lange darauf warten, bis ein Kurs mit dem entsprechenden Sprachniveau zustande kommt. Aufgrund der direkten und indirekten Kosten ist Sprachunterricht nur für eine begrenzte Anzahl von Mitarbeitern möglich. Der latente Bedarf an Sprachtrainings kann mit dem vorhandenen Budget nicht gedeckt werden.