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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Sven Seibold und Ruth Linssen aus managerSeminare 295, Oktober 2022
Ganz ohne geht's nicht: Wieso Regeln in einer agilen Arbeitswelt nicht obsolet sind
Tückische Regelfluten: Warum Überregulierung mehr schadet als nützt
Risiken und Nebenwirkungen: Was bei der Ausarbeitung neuer Regeln zu beachten ist
Regeln richtig vermitteln: Weshalb es auf Ehrlichkeit ankommt
Von Schusseligen und Toxikern: Wie Sanktionen sinnvoll eingesetzt werden
Ablaufdatum prüfen: Wann eine Regel ausgedient hat
Agile Arbeitsweisen und flache Hierarchien geben Mitarbeitenden immer mehr Gestaltungsspielraum. Vor diesem Hintergrund erscheinen Regeln eher hinderlich. Dennoch sind sie selbst in modernen, selbstorganisierten Arbeitskontexten unverzichtbar. Das zeigen auch Beobachtungsstudien, die belegen, dass soziale Kollektive dazu tendieren, sich verbindliche Regeln zu geben – auch dann, wenn eine Instanz fehlt, die Vorgaben von oben macht.
Ohne Regeln besteht zum Beispiel die Gefahr, dass in einer Gruppe das Recht des Stärkeren gilt. Im Unternehmenskontext kann sich das darin äußern, dass die Mitarbeitenden mit dem dominanteren Auftreten den Ton angeben und die Arbeit im Team rein nach ihren Vorstellungen gestalten. Zudem verlieren Mitarbeitende ohne Regeln leicht die Orientierung. Gerade wenn Teams größere Handlungs- und Entscheidungsspielräume haben, brauchen sie klare, am besten gemeinsam vereinbarte Regeln, an denen sie sich orientieren können. Regeln sorgen für eine gewisse Erwartbarkeit und Vorhersagbarkeit im Handeln und geben Mitarbeitenden Sicherheit. Sie helfen dabei, die Zusammenarbeit von Teams zu organisieren und vermindern Missverständnisse, Unklarheiten und Reibungen.
Selbst das oft verhasste Compliance Management ist im engeren Sinne in modernen Arbeitskontexten nicht obsolet. Es trägt nicht nur dazu bei, das Unternehmen rechtlich abzusichern, sondern entlastet Mitarbeitende auch. Beispiel: Eine Führungskraft könnte einen Auftrag an Land ziehen, den das Unternehmen dringend braucht, um Arbeitsplätze zu retten. Der Auftraggeber verlangt jedoch Bestechungsgelder in Form einer Bearbeitungsgebühr. Die Entscheidung fällt leichter, wenn es ein klares Korruptionsverbot im Unternehmen gibt. Die Führungskraft kann sich dann darauf berufen und trägt nicht allein die Verantwortung für die Folgen.
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