Im Rahmen eines Pilotprojektes sollte die Effizienz der Abteilungen Labor, H-Milch und Vertriebsinnendienst erhöht und Synergieeffekte zwischen den Abteilungen gefördert werden. 'Wichtig war uns, das ‘Insel-Denken’ in den Bereichen aufzuheben und eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiter zu fördern. Wir wollten die Schätze in den Köpfen unserer Mitarbeiter erschließen', erläutert Horst Wenger, Personalleiter bei Nordmilch das Projektziel. Als externen Spezialisten beauftragte er dazu den Hanauer Trainer und Diplom-Psychologen Winfried U. Graichen von Implus.
Graichens Smart-Change-Ansatz steht für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess der besonderen Art. Er basiert auf Erkenntnissen des Harvard Business-School-Professors John P. Kotter. Dieser hatte 1995 analysiert, weshalb betriebliche Erneuerungsvorhaben so häufig scheitern. Graichen griff Kotters Lösungsvorschläge dazu auf und entwickelte den Trainingsansatz Smart Change. Mit neun Smart-Change-Schritten versetzte er Nordmilch in die Lage, Potenziale im Un-ternehmen gezielt zu erschließen.
Im Frühjahr 1998 begannen Graichen und seine Kollegen das Nordmilch-Projekt mit einer umfangreichen Bestandsaufnahme. 'Die Implus-Spezialisten löcherten Dutzende von Mitarbeitern in den Fachabteilungen. Etliche Mini-Workshops wurden durchgeführt, um herauszuarbeiten, wo Potenziale noch ein Schattendasein führten', erklärt Horst Wenger zurückblickend. Auch mit den leitenden Führungskräften wurden Interviews geführt. Mitarbeitern wurde bei der täglichen Arbeit über die Schulter geschaut.
Die herausgefilterten Erkenntnisse dieser Analysen und sein darauf aufbauendes Konzept präsentierte Graichen den Führungskräften der Nordmilch in zwei jeweils ganztägigen Workshops.