80 Prozent der Topmanager arbeiten laut einer aktuellen Kienbaum-Umfrage mehr als 50 Stunden pro Woche. 50 Prozent leisten sogar ein Wochenpensum von über 60 Stunden. Hoher bis extrem hoher (zeitlicher) Einsatz ist in Führungspositionen der Normalfall und gehört zu den gängigen Anforderungen. Das hat persönliche und gesundheitliche Konsequenzen, die auch auf dem Coaching-Markt immer spürbarer werden.
Schon 2007 rankten sich, wie ein damaliger Marktcheck der Coaching-Anbieters Trigon zeigt, elf Prozent aller Coaching-Themen um den Themenkomplex Work-Life-Balance, Stressmanagement und Burnout. Mittlerweile dürfte die Quote deutlich höher liegen. Diesen Schluss legt die aktuelle Diskussion über den Themenkomplex (auch) innerhalb der Coaching-Branche nahe, darauf deutet zudem ein Blick auf meine eigenen Aufträge hin. In fast jedem dritten Coaching 2010 und 2011 waren Stressmanagement und Verbesserung der Work-Life-Balance explizite Coaching-Ziele.
Umso wichtiger, sich aus Coaching-Perspektive mit dem Thema psychischer Erschöpfung im Allgemeinen und deren Extremzustand, dem Burnout, im Besonderen zu beschäftigen. Zumal Kritiker – nicht zu Unrecht – eine mangelnde diagnostische Klarheit in der Verwendung des Begriffs Burnout bemängeln und er insbesondere in der Welt der Führungskräfte immer noch bisweilen als „Trophäe für moderne Helden der Arbeit“ missverstanden wird. Konkret geht es um die Frage: Welcher Weg in der Bearbeitung eines (drohenden) Burnouts verspricht im Coaching unter welchen Bedingungen warum Erfolg?
Extras:- Das systemische Modell des Burnouts: Soziale und gesellschaftliche Aspekte
- Vom Zwang, sich zu beweisen, über Leugnung bis zur völligen Erschöpfung: Die zwölf Stadien eines Burnouts
- Familie, Persönlichkeit, Gesundheit, Karriere: Das Lebensrad