Wie viele Kilometer Christian Maier mittlerweile beim Coachen zurückgelegt hat, kann er nur schätzen: 'Mehrere Hundert dürften es wohl sein', sagt der Coach und Trainer aus dem badischen Sulzburg. Seit 2004 bietet Maier seinen Klienten bewegte Sitzungen an: Statt im Seminar- oder Büroraum finden seine Coachings im Wald, auf dem Golfplatz oder der Ski-Piste statt. Hauptsache: in Bewegung. Nicht, weil dies besonders originell oder gar exotisch wäre, wie Maier betont. Der Coach geht aus Überzeugung: 'Der Mensch ist von Natur aus Läufer und kein Sitzer.'
So wie Maier setzen mittlerweile viele Coachs auf den natürlichen Bewegungsdrang des Menschen. Die Idee: Den größten Teil des Tages zwingt die Arbeitswelt den Menschen zum Stillstand. Am Schreibtisch, im Meeting, in der Kantine – der moderne Werktätige sitzt, obwohl er so viel zu bewegen hat: Komplexe Probleme müssen gelöst, Veränderungen auf den Weg gebracht werden. Dabei kennt wohl jeder den Impuls: Wenn es bei kniffligen Aufgaben stockt, hilft oft nur Reißaus nehmen – aufstehen, gehen, frische Luft schnappen. Und plötzlich ist sie da: die Lösung, die rettende Idee oder der letzte Kniff für die Präsentation.
Diesen Effekt nutzen auch Coachings in Bewegung: Fernab vom Daily Business, jenseits des üblichen Bürosettings fällt es leichter, die eigene Position zu überdenken und neue Sichtweisen zu entwickeln. Für diesen Kontextwechsel können Coachingwillige aus einer Fülle von Aktivitäten wählen. Beratungsgespräche gibt es mittlerweile beim Wandern, Bogenschießen, Golfen, Klettern, Boxen oder Skifahren. Selbst beim Seiltanzen können sich Waghalsige coachen lassen. Der Angebotsvielfalt sind kaum Grenzen gesetzt. Doch was können Coachings in Bewegung konkret leisten?
Extras:- Von Bogenschießen bis Klettern: Sieben Sportarten, die Coachs für die Beratung nutzen
- Service: Kurzrezensionen von vier Büchern über Coaching und Sport sowie Hinweis auf ein Netzwerk von Coachs, die bewegtes Coaching anbieten