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BestPers-Award und -studie 2006: Viele Mittelständler stolpern kurzsichtig in die Zukunft

Ein haarscharfes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die Haupt-Gewinner des BestPers-Awards 2006. Alle drei seien so gut gewesen, dass sie eigentlich den ersten Platz verdient hätten, gab der Veranstalter des Wettbewerbs - die Prisma Prof. Scholz GmbH aus Rosenkopf - bekannt. Doch so schwer es auch fiel: Die Jury kürte letztlich einen Gesamtsieger - die Vereinigte Sparkasse im Landkreis Weilheim i.OB. Das Unternehmen, das auch den Spartensieg in der Kategorie Personalentwicklung davontrug, hatte bei seiner Bewerbung im Vorjahr in der Sparte Kommunikation knapp den ersten Platz verfehlt. Bereits BestPers-erprobt waren auch die beiden anderen Gesamt-Gewinner, an die die Jury jeweils einen zweiten Preis vergab: Die T-Systems Multimedia Solutions GmbH, die diesmal in der Kategorie Entlohnung den ersten Platz einnahm. Und die Dresdner Direktservice GmbH, die in der Kategorie Strategie und Vision die Jury besonders überzeugte. Um den Award beworben hatten sich diesmal 39 mittelständische Unternehmen. Bewertet wurden die Firmen in zehn Kategorien: Neben Kommunikation, Computerisierung, Personalentwicklung, Entlohnung, Strategie und Vision sind dies die Sparten Work-Life-Balance, Personaleinsatz, Personalbeschaffung, Personalführung und Zukunftsfähigkeit.

Der Wettbewerb dient stets auch als Grundlage einer Studie des Instituts für Managementkompetenz (imk) an der Universität des Saarlandes zum Stand der Personalarbeit im Mittelstand. Dem diesjährigen Ergebnis zufolge sind die Betriebe in Kategorien wie Kommunikation, Computerisierung, aber auch Personalführung, -beschaffung und -entwicklung sowie Strategie und Vision und Work-Life-Balance relativ stark. Wohingegen der Verbesserungsbedarf im Bereich Entlohnung am größten ist, gefolgt von Zukunftsfähigkeit und Personaleinsatz. Was den Sektor Entlohnung angeht, haben die Firmen - so das Urteil - immer noch zu selten variable Modelle etabliert. Besonders peinlich: Über die Hälfte der Unternehmen hat keine Vorstellung von der Zukunft der Personalarbeit und verfolgt keine klaren Handlungsstrategien, sondern greift allenfalls aktuelle Trendthemen auf. Und in punkto Personaleinsatz hapert es bei den Firmen nicht nur im Bereich der Personalbedarfsbestimmung. Sie lassen auch vielfältige Möglichkeiten im selbstorganisierenden Bereich außer Acht - zum Schaden der Mitarbeiter und zum eigenen Schaden. Lediglich flexible Arbeitszeiten sind ein häufig genutztes Mittel des Personaleinsatzes. Bedenklich sind die Versäumnisse, weil gerade die Bereiche Personaleinsatz und Zukunftsfähigkeit neben Strategie und Vision sowie Work-Life-Balance (nicht nur im Sinne von Familienfreundlichkeit, sondern im Sinne der generellen ausbalancierten Gestaltung des Arbeitslebens) laut Studie von entscheidender Bedeutung für den Unternehmenserfolg sind.
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