Berater-Ranking: Klein, aber fein

McKinsey kennt so gut wie jeder. Das Consulting-Unternehmen, das schon einem Theaterstück ('McKinsey kommt') und einem oft postulierten gesellschaftlichen Trend ('McKinseyisierung') seinen Namen gegeben hat, nimmt Rang eins in der Liste der markenstärksten Berater-Firmen ein, dem aktuellen Höselbarth-Lay-Index. 591 Manager der Branchen Automobil, Chemie, Banken, Energie, Handel, Konsumgüter und Maschinenbau waren gebeten worden, einzelne Beraterfirmen im Hinblick auf deren Bekanntheitsgrad, Ruf und Fähigkeit, das Betriebsergebnis der Kunden zu steigern, zu beurteilen. Demzufolge sind im Gesamtergebnis nach McKinsey die Boston Consulting Group sowie Roland Berger die Champions. Das war zu erwarten. Gleichwohl ist das Ranking für eine Überraschung gut.

Mit Blick auf einzelne Branchen, bereinigt um das Kriterium 'Bekanntheitsgrad' und gemessen am Ertragsbeitrag ergibt sich nämlich ein anderes Bild: In Sachen Ertragssteigung glänzt McKinsey nur in der Automobilbranche. Bei Banken, Handel und Konsumgüter-Industrie steht dagegen Stern Stewart an der Spitze, im Maschinenbau und in der Chemie hat Droege & Company die Nase vorn. Kleine Spezialisten liefern laut Studie in speziellen Branchen oft ein besseres Ergebnis und erfreuen sich eines besseren Rufes als die Promis. So steht der kleinste unter den 25 erfassten Consultants, die Firma Simon Kucher & Partners aus Bonn, im Gesamtranking zwar an vierzehnter Stelle, in Sachen Ergebniswirkung in der Energie- und in der Chemiebranche jedoch weit vorne. McKinsey indes rangiert bei den Chemieunternehmen an fünfter Stelle bzw. taucht in den anderen Branchen nicht mal unter den ersten fünf auf. 'Wir fahren eine klare Hidden-Champion-Strategie', frohlockt Firmenchef Professor Dr. Hermann Simon.