Zwei Oldies unter den deutschen Trainer- und Beraterverbänden feiern in diesem Jahr Geburtstag: Der Berufsverband der Verkaufsförderer und Trainer (BDVT) aus Köln wird 40 Jahre alt und der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater, BDU, mit Sitz in Berlin und Bonn, feiert sein fünfzigstes Jubiläum. Was die beiden kurz vor bzw. nach der Zeit des Wirtschaftswunders (zwischen 1955 und 1963) gegründeten Vereine verbindet, ist das stete Bemühen um Qualität.
Der BDVT wurde im Oktober 1964 auf Burg Hohenscheid an der Wupper - zunächst unter dem Namen 'Bund Deutscher Verkaufsförderer und Verkaufstrainer' gegründet. Der Verband hatte gleich in den Anfangsjahren so manche Zerreißprobe zu verkraften, denn es gab - im Hinblick auf seine strategische Ausrichtung - heftige Auseinandersetzungen unter den Mitgliedern. 'In welche Richtung die Entwicklung verlief, lässt sich recht gut an der Veränderung des Namens ablesen', erklärt BDVT-Sprecherin Jutta Timmermanns. Um sich nicht auf den eng gefassten Verkaufsbegriff festzulegen, hat der Verband im Mai 1986 seinen Namen von 'Bund Deutscher Verkaufsförderer und Verkaufstrainer' in 'Bund Deutscher Verkaufsförderer und Trainer' geändert. So wollte er der Vielfältigkeit des Trainerberufes gerecht werden. 1999 wurde der Name abermals geändert - in 'Berufsverband' statt 'Bund'- , um den berufsständischen Charakter der Verbandsarbeit zu betonen. Und bei der Mitgliederversammlung im Jahr 2002 wurde schließlich das Wort 'Deutsch' im Namen gestrichen und der BDVT zum 'Berufsverband der Verkaufsförderer und Trainer umgetauft, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass er sich mittlerweile auch dem deutschsprachigen Ausland (Österreich, Schweiz und Luxemburg) geöffnet hatte.
Die Berufsbilder des BDVT waren wichtige Meilensteine
Besonders wichtige Meilensteine in der Vereinsgeschichte waren die Berufsbilder, die der BDVT seit gut einem Vierteljahrhundert erstellt und seither regelmäßig überarbeitet und aktualisiert hat. Ende 2002 wurde beispielsweise das Berufsbild für Trainer und Berater zum bislang letzten Mal den neuen Herausforderungen, vor denen Trainer und Berater stehen - e-Learning, Blended Learning und interkulturelles Training - angepasst. Das BDVT-Trainerausbildungsnetzwerk, das seit Anfang 2003 existiert, ist die logische Fortsetzung dieses Bemühens um Qualität. Ebenso der Deutsche Verkaufsförderungs- und Trainingspreis, den der BDVT seit 1992 vergibt - so auch anlässlich der diesjährigen Kongress-Messe ProSales, die am 19. November in Bamberg stattfindet und die mit einer Geburtstagsparty verbunden ist.
Mit einem rauschenden Fest im Rahmen des zweitägigen, vom 30. September bis 1. Oktober 2004 in Wiesbaden stattfindenden Beratertages, begeht auch der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater sein Jubiläum. Dass beim abendlichen Festakt Musik aus den Fünzigern eine wichtige Rolle spielt, ist kein Zufall, denn es war das Jahr 1954, als sich 25 Vertreter der noch in den Kinderschuhen steckenden Branche der Unternehmensberater zum BDU (damals noch: 'Bund Deutscher Unternehmensberater) zusammenschlossen. Besonderes Markenzeichen war von Beginn an das harte Aufnahmeverfahren, dem sich Beitrittswillige zu unterwerfen hatten. Während dies in den Anfangsjahrzehnten noch Einzelpersonen waren, wandelte sich der Bund 1974 in einen Bundesverband für Unternehmen und Beratungspraxen. Der BDU wuchs vor allem seit Mitte der 70er beständig an, eröffnete neben dem Bonner Büro 1988 eines in Berlin, das seit 2000 zur offiziellen Geschäftsstelle wurde, nahm zahlreiche Konkurrenzverbände in sich auf und verästelte sich so sehr, dass 1995 gar eine Strukturreform von Nöten war, die den Verband zu seinem Ursprung - Vertretung der Unternehmensberater zu sein - zurück führte.
Der BDU entwickelte politische Schlagkraft
Gleichwohl wird die Verbandsarbeit heute von zahlreichen Fachverbänden, Regionalarbeitskreisen und Ad-hoc-Gruppen bestimmt. Doch sie ist nicht nur vielfältig, sondern auch schlagkräftig, hat der BDU doch in den 90er Jahren für die Branche wichtige politische Ziele erreicht - etwa die Abschaffung des Monopols der staatlichen Personalvermittlung, womit die rechtliche Arbeitsgrundlage für die Personalberater geschaffen war. Wie der BDVT, so internationalisierte sich auch der BDU im Laufe seiner Geschichte und machte aus seinem 'Deutschen Beratertag' den 'Beratertag Deutschland, Österreich und Schweiz'.