Wie geht es Ihnen, wenn Sie nach dem Wochenende an die kommende Arbeitswoche denken? Gibt es diesen Anflug von Melancholie oder freuen Sie sich auf die Arbeit? Was genau mögen Sie an der Tätigkeit, dass Sie sich darauf freuen? Oder was vermissen Sie an der derzeitigen Rolle?
Sollten Sie jetzt ins Grübeln kommen, dann besteht Grund, über das Thema Arbeitszufriedenheit nachzudenken. Die Ursachen dafür, dass Menschen 'keine Lust mehr haben', 'nicht mehr können', 'ausgebrannt' oder 'unzufrieden' mit ihrer beruflichen Situation sind, sind vielfältig. Hier zwei Beispiele:
Herr A. ist als Kaufmann in einem großen Industrieunternehmen tätig und arbeitet in einem Großraumbüro. Zunehmend hat er das Gefühl ausgegrenzt zu werden. Er wird nicht mehr gegrüßt, seine Fragen werden nicht beantwortet, Informationen nur unzureichend weitergegeben. Kollege X, der der Abteilung am längsten angehört, behandelt ihn mit zynischen Bemerkungen und hat seinen Arbeitsplatz durch eine 'Wand aus Zimmerpflanzen, Borden usw. abgeriegelt'. Er behält den Überblick durch Autorückspiegel, die er an seinem PC-Monitor installiert hat. Herr A. ist nervlich am Ende und mag nicht mehr zur Arbeit gehen.
Frau B. ist in einem Versicherungsunternehmen in zentraler Querschnittsfunktion mit Koordinierungsaufgaben im Projektmanagement betraut. Sie berichtet direkt dem Abteilungsleiter, für den sie die 'rechte Hand' ist. Frau B. verzweifelt 'an der Unklarheit' ihres Chefs. 'Wenn für ein Projekt ein Ziel vorgegeben und vereinbart wird, muss ich immer damit rechnen, dass morgen ein ganz anderes Ziel gelten soll. Das ist der Tod im Projektmanagement.' Auf klare Fragen erhält sie ausweichende oder widersprüchliche Antworten.