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Arbeitsplatzgestaltung

Nur Function und Fashion frustriert

Viele Mitarbeiter können sich am Arbeitsplatz dekorativ wenig entfalten – etwa in Kreativfirmen mit Desk-Sharing-Philosophie oder Agenturen mit schickem Interieur, das keine Topfpflanze und kein Familienfoto duldet, auf dass das Corporate Design nicht gebrochen werde. Chefs solcher Firmen sollten ihr nur auf Funktion oder Fashion ausgerichtetes Bürokonzept offenbar noch einmal überdenken. Das legt eine Forschungsarbeit der University of Exeter unter Federführung des Psychologen Craig Knight nahe. In zwei Online-Befragungen unter 2.000 Büromitarbeitern und zwei experimentellen Studien ermittelten die Wissenschaftler einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Freiheit, die eigene Arbeitsumgebung zu gestalten, sowie der Arbeitszufriedenheit und der Produktivität. In den Befragungen kam heraus, dass Mitarbeiter umso zufriedener und motivierter sind, dass sie sich umso mehr mit ihrem Unternehmen identifizieren und eine positivere Arbeitseinstellung haben, je größer ihre Gestaltungsfreiheit ist. In den Versuchen bestätigte sich das. So stieg die Produktivität der Probanden in Büros, die sie mit Bildern und Pflanzen selbst dekorieren durften, um 17 Prozent gegenüber der Produktivität an unpersönlichen kahlen Arbeitsplätzen. Wer sein Büro komplett selbst einrichten durfte, kam sogar auf einen um 32 Prozent höheren Arbeitsoutput.

Auch in Deutschland verweisen Forscher wie der Dortmunder Organisationspsychologe Professor Dr. Michael Kastner seit Jahren auf die destruktive Wirkung vermeintlich zukunftsweisender Desk-Sharing-Modelle und anderer Formen dinglicher Entwurzelung in der modernen Arbeitswelt. Halten Firmen den Warnungen der Wissenschaftler zum Trotz an flexiblen Arbeitsplätzen und Co. fest, bleibt aber immerhin noch eins: die Flucht in Kompensationsstrategien – etwa in Gestalt der persönlichen Bürotasse oder eines von den Mitarbeitern selbst gestalteten Pausenraums. (Ein Artikel über die aktuelle Studie findet sich im Journal of Experimental Psychology: Applied, 2010; 16 (2): 158)
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