Entlassungswelle bei Opel, Krise bei Volkswagen, Schließungen bei Karstadt - wenn es einen Trend im HR-Bereich gibt, scheint es der Personalabbau zu sein. Kürzen, entlassen, Bewerbungen zurückschicken sind die gefragtesten Leistungen des Personalbereichs. “Wir sind die reinste Absage-Abteilung”, stöhnt der Rekrutierungschef eines großen Dax-Unternehmens. Doch hinter den Kulissen tut sich etwas. Unbemerkt von der Öffentlichkeit steuern viele Unternehmen derzeit um: Projektgruppen werden initiiert, neue HR-Abteilungen gegründet und Budgets verteilt. Und alle Aktivitäten dienen nur einem Zweck: Die Unternehmen bereiten sich auf Arbeitskräfteknappheit vor. Denn so unglaublich es klingen mag: In wenigen Jahren wird der Arbeitsmarkt hier zu Lande völlig austrocknen.
Ausgelöst wird diese Dürre von der demographischen Entwicklung. In der Statistik ist das bereits sichtbar: Pro Jahr sinkt die Zahl der Arbeitnehmer zwischen 20 und 40 Jahren um 400.000, hat der Bielefelder Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg errechnet. Setzt sich diese Entwicklung fort, schrumpft die deutsche Bevölkerung bis zum Jahr 2050 um 20 Millionen Menschen - das entspricht der Einwohnerzahl aller Metropolen hier zu Lande. Zahlenmäßig heißt das, Köln, Berlin und Hamburg sind von der Landkarte verschwunden, genau wie München, Frankfurt und Stuttgart.
Wie bereiten sich Unternehmen auf die kommende Dürre vor? Die Antwort lautet: überwiegend gar nicht. Vor allem der Mittelstand wähnt sich noch in Sicherheit, lässt sich von den Körben voll Initiativbewerbungen täuschen. Doch einige Pionierunternehmen haben den kommenden Personalengpass erkannt, und steuern schon heute gegen. managerSeminare stellt ihre wichtigsten Strategien vor.
Extras:- Info-Kasten: Vier Strategien gegen den Personal-Engpass
- Interview: Thomas Sattelberger, Personalvorstand und Arbeitsdirektor Continental AG, über Talentmanagement und die Vorteile einer vorausschauenden Personalpolitik