Bei den beiden wohl wichtigsten deutschen Arbeitgeberwettbewerben gab es jüngst zwei Überraschungssieger. Die Wirtschaftsinititative 'Top Job' hat die Private Weißbierbrauerei G. Schneider & Sohn GmbH aus Kelheim unter 150 Firmen zum 'Arbeitgeber des Jahres 2007' gewählt. Mit einem ähnlichen Titel darf sich die IT-Firma Cisco Systems schmücken. Beim Wettbewerb 'Deutschlands Beste Arbeitgeber' setzte sich das Münchner Unternehmen gegen 200 Konkurrenten durch.
Weniger überraschend waren die Ergebnisse in den einzelnen Größenklassen, in denen der Veranstalter dieses Wettbewerbs, das Beratungsunternehmen 'Great Place to Work Institute Deutschland', zusätzlich Sieger ermittelte. Zum zweiten Mal in Folge wurde der Walldorfer Softwarekonzern SAP als bestes Großunternehmen (über 5.000 Mitarbeiter) ausgezeichnet. Das Münchner IT-Unternehmen Consol-Software wiederholte seinen Vorjahressieg unter den kleineren Firmen mit 50-500 Mitarbeitern. Gesamtsieger Cisco Systems fällt mit 700 Beschäftigten in die Kategorie der mittelgroßen Unternehmen.
Ausschlaggebend für den Sieg Ciscos war die hohe Mitarbeiterzufriedenheit, die die Juroren bei einer Befragung der Beschäftigten ermittelten. 'Zentral ist für uns die Frage, wie wir die Nähe zwischen Management und unseren Angestellten herstellen können', betont Cisco-Deutschland-Chef Michael Ganser. Dazu veranstaltet das IT-Unternehmen zum Beispiel mehrmals pro Jahr so genannte All-Hands-Meetings. 'Dort informieren wir alle Mitarbeiter über die Geschäftssituation, neue Ziele und Pläne', schildert Ganser. Zudem führt Cisco jährlich Mitarbeiterbefragungen durch, deren Ergebnisse in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess der Arbeitsbedingungen münden. Dass Cisco für diese Maßnahmen nun ausgezeichnet wurde, hat für Ganser nicht nur symbolischen Wert: 'Wichtig ist, dass wir uns als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können. Denn wir wollen unser Team um knapp 20 Prozent vergrößern', sagt der Geschäftsführer.
Ähnlich bewertet der geschäftsführende Gesellschafter der Brauerei Schneider, Georg Schneider, den Sieg seines Unternehmens beim Top-Job-Wettbewerb: 'Als Hauptpreisträger sind wir für hoch qualifizierte Arbeitnehmer natürlich noch attraktiver', sagt er. Diesen hat der Mittelständler in der Tat einiges zu bieten. Zum Beispiel eine eigene Akademie. Dort können sowohl die Brauerei-Mitarbeiter als auch Externe ihr BWL-Wissen vertiefen oder in Workshops an der Entwicklung ihrer Persönlichkeit arbeiten. Zu internen Schulungen im Unternehmen werden Beschäftigte anderer Firmen sogar explizit eingeladen. 'Dieser Blick über den Tellerrand zeigt exemplarisch, dass die Weißbierbrauerei ständig neue Ideen für die weitere Verbesserung der eigenen Personalarbeit sucht und auch realisiert', heißt es im Urteil der Jury.