Wie viel ist ein Siegel wert?

Was bringen eigentlich Arbeitgeber-Wettbewerbe? Lohnt es sich, daran teilzunehmen? Oder bleibt nach der teuren Teilnahme – die Unternehmen zahlen teilweise bis zu 10.000 Euro – nur Schall und Rauch? Darüber diskutierten renommierte Personaler des Mittelstandes auf der Zukunft Personal in Köln. Tenor der Podiumsdiskussion auf der Messe am 9. September 2008: Arbeitgeber-Wettbewerbe bieten die Chance, die Personalarbeit des eigenen Unternehmens auf den Prüfstand zu stellen. 'Durch ihre Auswertungen, Benchmarks und Empfehlungen, die Arbeitgeber-Wettbewerbe liefern, können Schwachstellen herausgefunden und Verbesserungen herbeigeführt werden', meinte Rudolf Kast, Geschäftsführer Personal der Sick AG, der mit seinem Unternehmen bereits an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen hat. Innovationen in der Personalarbeit würden dadurch gefördert.

Hartmut Bulling, Geschäftsleiter der Lifta Lift und Antrieb GmbH, wies indes insbesondere auf die Werbemöglichkeit durch Arbeitgeber-Wettbewerbe hin: 'Mit einem Siegel können Personaler offensiv nach außen treten und zeigen, dass sie sich von der Konkurrenz unterscheiden', sagte er. Ob der Hinweis auf ein Siegel oder Zertifikat jedoch auch in Zukunft noch Eindruck machen wird, ist fraglich. Thematisiert wurde bei der Podiumsdiskussion nämlich auch die Inflation der Wettbewerbe: Bereits jetzt gibt es mehr als 20 unterschiedliche Siegel für gute Personalarbeit und Unternehmensführung. Von einer weiteren Zunahme ist auszugehen. Wer an einem Arbeitgeber-Wettbewerb teilnehmen möchte, muss daher zunächst prüfen, welcher Wettbewerb am besten zum Unternehmen passt. Der Aufwand hierfür ist nicht zu unterschätzen, wie das Beispiel der Hubert Burda Media Holding GmbH & Co. KG zeigt: Um u.a. herauszufinden, welche Bewertungskriterien den einzelnen Wettbewerben zugrunde liegen und wie die Rückmeldung der Ergebnisse erfolgt, hat das Unternehmen kürzlich eigens ein Projekt initiiert.