Ein Unternehmen entscheidet, eine neue Software einzuführen. Ein Projekt zum Customizing einer Standardsoftware oder zur Entwicklung einer neuen Software wird aufgesetzt und der Rollout festgelegt. Der Zug fängt an, Fahrt aufzunehmen. Die Uhren beginnen zu ticken und die bereitgestellten Gelder zu schmelzen. Irgendwann steht der Rollout vor der Tür: Die Software ist zum Einsatz fertig und kann installiert werden.
Spätestens jetzt drängt sich ein Thema in den Vordergrund und lässt sich nicht mehr abweisen: die Anwenderschulung. Dass diese immer wieder vernachlässigt wird, liegt in der Natur der Sache. Schulung ist eben nicht das ureigene Anliegen von IT-Projektmanagern, Prozessdesignern, Programmierern, Datenbankadministratoren und Software-Testern. Ihnen geht es um eine saubere Software und um Systemsicherheit. Und es stimmt ja auch: Was hilft eine gute Schulung, wenn die Software instabil ist? Doch umgekehrt gilt natürlich: Was hilft eine gute Software, wenn sie nicht richtig genutzt werden kann?
Damit die Anwenderschulung erfolgreich aufgebaut und durchgeführt werden kann, braucht sie Rückenstärkung und Präsenz vor Ort. Gegen die Eigendynamik von IT-Projekten hat die Anwenderschulung nur eine Chance, wenn sie von oben gestärkt und als integraler Teil des Softwareprojekts ernst genommen wird - und wenn sie bereits während der Softwareentwicklung präsent ist. Die Anwenderschulung sollte in der Projekthierarchie einen Platz möglichst weit oben haben, z.B. direkt der Projektleitung unterstellt sein.
Extras:- Info-Kasten: Tipps: So lassen sich bei der Anwenderschulung Kosten reduzieren
- Grafik: Die sechs Phasen der Anwenderschulung
- Grafik: Ãœber welche Lernformen lassen sich welche Software-Themen vermitteln?