Business-Coach Jörg Middendorf sieht einen wesentlichen Trend im Business-Coaching in der Suche nach allgemeinen Qualitätsstandards. Dies sei Ausdruck des Bedürfnisses der Unternehmen nach geprüfter Qualität. Die neuen Blüten wie Coaching per SMS oder E-Mail, die der Markt derzeit treibt, werden sich vor diesem Hintergrund nur schwerlich durchsetzen. Zumal diese Trends nichts anderes als Trainings in neuem Gewand sind, so die Leiterin des ver.di Bildungszentrums, Dina Bönsch.
Auch Ortrud Hillmer plädiert dafür, die Trennlinie zwischen Training und Coaching zu schärfen. Denn nach Meinung der systemischen Beraterin ist Training vor allem dann geeignet, wenn es darum geht, bestimmte festgelegte Verhaltensstrategien zu üben, während mittels Coaching in erster Linie die persönliche Entwicklung unterstützt werden kann. Zudem wird aufgrund von zunehmender Komplexität und immer höheren Anforderungen stärker der Wunsch in den Vordergrund treten, Ruhe und Zeit zu haben, Dinge zu reflektieren, ergänzt Klaus Carlin. Wenn Coaching ein entsprechendes Angebot - ein methodisches und ein Haltungsangebot - bietet, hat es laut dem systemischen Prozessgestalter eine gute Zukunft.
An seine Grenzen stößt Coaching indes, wenn es um die Behandlung psychischer Störungen geht, sagt der Organisationsberater Martin Lensch. Der 'klassischen' Therapie werde ein Alltags-Coaching daher nicht das Wasser abgraben.
Extras:- Linktipp: Die Dokumentation der Fachtagung im Netz