Die Mitarbeiter des Röhrenherstellers Durchblick AG waren mit ihrem Latein am Ende: Welchen Kniff sie auch anwandten, es gelang ihnen nicht, die röchelnde Fertigungsmaschine wieder ans Laufen zu bringen. Einzige Hoffnung: ein Pensionär, der die Maschine zu seinen Dienstzeiten in- und auswendig kannte... Immerhin hatten einige Kollegen noch Kontakt zu dem 78-Jährigen, der auch tatsächlich ins Werk kam, sein Ohr an den Bauch der Maschine legte - und aus der chaotischen Kakophonie schnell heraushörte, wo der Fehler steckte.
Kontakte zu ehemaligen Mitarbeitern erweisen sich für Unternehmen oft als fruchtbar. So fruchtbar, dass es sich lohnen würde, derartige Beziehungen nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sie auf professioneller Basis zu pflegen - in Form eines Alumni-Management-Konzepts, wie man es von Universitäten kennt. In zahlreichen US-amerikanischen Unternehmen - von IBM bis Microsoft - sind solche Ehemaligen-Netzwerke bereits gang und gäbe. Hier zu Lande hat dagegen die anhaltende Konjunkturkrise manche Idee für ein firmeneigenes Alumni-Programm im Keim erstickt. Angesichts von Stellenkürzungen und Einsparungen erscheint es den hiesigen Firmen eher widersinnig, in solch ein Programm zu investieren. 'Das ist aber der falsche Weg', ist sich Hermann Arnold, Geschäftsführer der BrainsToVentures AG im schweizerischen St. Gallen sicher.
Extras:
- Acht Schritte zum erfolgreichen Alumni-Management.