'Wir erleben gegenwärtig einen Paradigmenwechsel. Nicht mehr der Trainer oder Dozent steht im Mittelpunkt, sondern der Lernende.' Mit diesem Statement umschrieb Dr. Marc Rosenberg auf dem ASTD-Kongress, was das weltgrößte, internationale Trainertreffen in den USA in diesem Jahr besonders bewegte – nämlich die Frage: Auf welche Weise nehmen Mitarbeiter ihr Lernen selbst in die Hand, wie lernen sie mit- und voneinander? Der us-amerikanische Managementberater Rosenberg, einer der Pioniere in der Nutzung neuer Lerntechnologien, unterstrich: Soziale Medien sind der Auslöser für den Fokuswechsel hin zum Lernenden.
Für Rosenberg impliziert Learning 2.0 den Übergang vom Seminarraum zur virtuellen Wissensbibliothek und zur Lerngemeinschaft. 'From bricks to clicks', konstatierte er auf der ASTD-Konferenz in Chicago und proklamierte das Ende des klassischen Trainingscenters, das jedoch als Lernlabor seine neue Rolle findet. Die Zukunftsaufgabe der Personalentwicklung ist für Rosenberg die eines Katalysators bei der Schaffung von Lernmöglichkeiten. Geprägt wird dieser Übergang durch drei Säulen: 1) Vernetzung von Expertenwissen, 2) bedarfsorientierte Unterstützung bei der Aufgabenbewältigung sowie 3) Mentoring und Coaching.
'Leistungssteigerung durch Lernen', heißt laut Rosenberg die neue Leitdevise. Dabei geht es um E-Working statt E-Learning, was bedeutet: Formales Lernen (Seminare, E-Learning), informelles Lernen (Mentoring, Coaching) und das Lernen mit sozialen Medien (Wissensvernetzung) werden verknüpft. Die Qualität der Wissensvernetzung steht und fällt dabei mit der Unternehmenskultur.
Extras:- Linktipps: Hinweise auf sieben Webseiten mit weiterführenden Informationen und Dokumentation der ASTD-Konferenz 2010
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von vier deutschen und us-amerikanischen Büchern zu den Themen Unternehmensführung und Lernen
- Veranstaltungstipp: Hinweis auf die ASTD-Konferenz 2011