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Ältere Mitarbeiter

Betriebe ignorieren Altersschwemme

Wie aktuelle Modellrechnungen des statistischen Bundesamtes zeigen, wird die Zahl älterer Erwerbtätiger in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen. Doch die Betriebe lässt das kalt. Das jedenfalls zeigen zwei aktuelle Untersuchungen. Die compamedia GmbH aus Überlingen hat 526 mittelständische Unternehmen zum Thema 'Generation 50plus' befragt und kommt zu dem Schluss: 76 Prozent der Befragten erlauben sich den Luxus, die so genannten 'Best Ager' in ihrer Personalpolitik konsequent zu ignorieren. Ältere werden von den Betrieben immer noch eher als Problemfall denn als Potenzial betrachtet. Bei gut einem Drittel der Befragten liegt der Anteil der über 54-Jährigen im Unternehmen bei lediglich sechs bis elf Prozent. Zu wenig flexibel und zu wenig lernbereit, lautet das Urteil über die Oldies - bei 98 bzw. 100 Prozent der Befragten. Dass immerhin 67 Prozent der Meinung sind, die Älteren seien sozial kompetenter als die Jüngeren, dass 65 Prozent den Älteren auch in Bezug auf Fachwissen den Vorrang geben und dass 89 Prozent davon ausgehen, dass ältere Mitarbeiter jüngeren in Sachen Urteilsvermögen überlegen sind, fällt demgegenüber offenbar nicht ins Gewicht. Dabei, so compamedia Prokuristin Silke Masurat, könnten Unternehmen solchen Nachteilen leicht entgegenwirken - etwa durch altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung und systematische Förderung.
Solche Maßnahmen jedoch sind Mangelware in deutschen Betrieben, stellte jüngst das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in einer Untersuchung fest, die sich auf Daten aus dem IAB Betriebspanel zwischen 2002 und 2006 beruft. Demnach ist der Anteil der Betriebe mit Maßnahmen für Ältere zwischen 2002 und 2006 sogar von 19 auf 17 Prozent zurückgegangen. Und die meistgenannten Maßnahmen sind solche, die eher dem Ausscheiden Älterer aus dem Erwerbsleben dienen als umgekehrt - etwa Altersteilzeitregelungen. Was das IAB darüber hinaus als großes Problem diagnostiziert, ist die mangelnde Bereitschaft der Betriebe, Ältere einzustellen. Laut aktueller Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur waren im ersten Halbjahr 2006 in Westdeutschland nur acht Prozent, in Ostdeutschland 18 Prozent der neu eingestellten Personen 50 Jahre und älter. Infos zur compamedia-Studie per E-Mail; die IAB-Untersuchung zum demografischen Wandel kann man im IAB Kurzbericht, Ausgabe Nr. 21/11.10.2007 nachlesen, der im Internet zum kostenlosen Download bereitsteht.
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