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Ältere Arbeitnehmer

Gewicht im betrieblichen Handeln bekommen

Vielfach errechnet, jetzt zeigt es die Hans-Böckler-Stiftung nochmals schwarz auf weiß: Die Zahl der älteren Beschäftigten steigt. Der von ihr in Auftrag gegebene 'Altersübergangs-Monitor' hat ergeben, dass die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 50 und 64 Jahren im Jahr 2006 bereits 5,9 Millionen betrug. 1999 waren es noch 5,2 Millionen. Vor allem in mittelgroßen Betrieben mit 50 bis 500 Beschäftigten ist die Zahl der älteren Mitarbeiter der Untersuchung zufolge gestiegen.

'Um der Entwicklung Rechnung zu tragen, müssen Aspekte der Altersbeschäftigung wie Prävention, Weiterbildung und Arbeitsgestaltung ein größeres Gewicht im betrieblichen Handeln bekomme', raten Dr. Martin Brussig und Sascha Wojtkowski vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen, die für die Durchführung der Studie verantwortlich zeichnen. Doch hier herrscht noch Nachholbedarf, wie Ursula von der Leyen jüngst in einem Gespräch mit der 'Neuen Osnabrücker Zeitung' bemängelte. 'Viel zu viele deutsche Betriebe haben beim Thema altersgerechte Arbeitsbedingungen noch Scheuklappen auf', ist das Fazit der Bundesfamilienministerin nach einer von ihr in Auftrag gegebenen Studie der Unternehmensberatung Prognos, Berlin. Der Untersuchung zufolge sind deutsche Unternehmen nur unzureichend auf die demografische Entwicklung eingestellt und sollten sich verstärkt um ältere Arbeitnehmer bemühen – etwa indem sie Maßnahmen zur Gesundheitsförderung anbieten, horizontale Karrieremöglichkeiten fördern und älteren Mitarbeitern gezielt Motivationsanreize im Job liefern.

Von der Leyen fordert die Unternehmen auf, mehr Arbeitnehmer über 54 Jahre zu beschäftigen. Firmen, die diesem Rat nachkommen, können im Übrigen Fördermittel wie den Kombi-Lohn oder den Eingliederungszuschuss beantragen (Infos unter www.foerderland.de). Wie ältere Arbeitnehmer zu mehr Produktivität und Innovation im Betrieb führen können, zeigt indes ein neuer Leitfaden der Bertelsmann Stiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Titel: „Demographiebewusstes Personalmanagement“ (ISBN 978-3-89204-975-3).
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