Die IT-Abteilung der EAM Energie AG, einer in Kassel ansässigen regionalen Energieversorgertochter der E.on, sah sich mit zahlreichen Beschwerden aus der eigenen und anderen Abteilungen konfrontiert. Zwar hatten sich die IT-Experten bei technischen Dienstleistungen, Hard- und Softwarepflege und Schulungen als fachlich, nicht aber immer als sozial kompetent bewiesen.
Der Vorgesetzte, zu diesem Zeitpunkt CIO des Unternehmens, saß zwar Gesprächen zwischen den Konfliktparteien vor, doch hagelte es wenig hilfreiche pauschale Vorwürfe und Schuldzuweisungen, die zu keiner Besserung der Situation beitrugen. Solche Reibungsverluste in der Zusammenarbeit sind nicht zu unterschätzen. Die damit verbundenen Zeitverzögerungen und Missverständnisse summieren sich über ein Unternehmen gesehen zu deutlichen Kostenblöcken. Es galt, den Energieverlusten bei EAM auf den Grund zu gehen, zum Beispiel anhand eines 360°-Feedback.
Bei diesem Verfahren bekommt eine Person aus allen Perspektiven heraus ein Feedback: von ihrem Vorgesetzten, von Mitarbeitern auf gleicher Ebene und von ihren Untergebenen. Feedback bedeutet dabei etwas anderes als Beurteilung. Es dreht sich nicht um 'gut' oder 'schlecht', sondern um eine Schilderung, wie Verhalten und Aktivitäten der Person von anderen wahrgenommen werden.
Es ist eine Grundeigenschaft menschlicher Kommunikation, dass oft andere Wirkungen erzielt werden als beabsichtigt. Wird diese Wirkung gespiegelt, kann der Sprecher entscheiden, ob er eben diesen Effekt erzielen wollte oder ob er seine Kommunikation verändern muss. Das 360°-Feedback systematisiert das Spiegeln.