Denken Sie an eine besonders charismatische Person. Wer kommt Ihnen sofort in den Sinn? Der Dalai Lama oder Nelson Mandela? Als Fußballfan denken Sie vielleicht an Franz Beckenbauer. Vielleicht aber auch an Lautsprecher Dieter Bohlen oder Apple-Chef Steven Jobs. Und was ist mit Großmutter oder dem alten Mathematiklehrer? Ach ja, Barack Obama, der ist natürlich sehr charismatisch. Er besitzt das gewisse Etwas, eine Lässigkeit – wie der 'Spiegel' anlässlich seiner Wahl zum Präsidenten konstatierte – von der deutsche Politiker nur träumen können.
Insbesondere die Riege der blassen deutschen Politiker verdeutlicht, wie es um das Gut 'Charisma' hierzulande bestellt ist. Jene, die eigentlich andere begeistern sollen – neben Politikern vor allem auch Führungskräfte und Lehrer – scheinen oft gehemmt. Statt mitzureißen, ergehen sie sich in akademische Erklärungen, statt zu wirken, wirken sie langweilig.
Gleichzeitig gibt es aber ein großes Bedürfnis nach charismatischen Personen, nach Menschen, die einen emotional mitnehmen. Und so springen andere in die Bresche. Im Unternehmenskontext sind das etwa Motivationsgurus, Rhetorikkünstler, Vertriebspäpste und Marketinggötter, die auf Kongressen inszeniert werden und sich selbst inszenieren. Nicht selten müssen auch 'normale Mitarbeiter' herhalten, die auf internen Veranstaltungen zu 'hochmotivierten Mitstreitern' stilisiert werden – was besonders deutlich macht, wie groß die Lücke ist, die zwischen dem Angebot an und dem Bedürfnis nach charismatischen Vorbildern klafft.
Extras:- Charismatische Essenz – Emotionale Eloquenz – Soziale Präsenz: Leitfragen zu den drei Ebenen im Charisma-Coaching