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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Janine Dengel aus Training aktuell 02/24, Februar 2024
Wie gut kenne ich mich, und wie gut kenne ich die anderen? Mit diesen Fragen setzt man sich in jeder Runde von „Fun Facts“ auseinander. Ziel des Spiels ist es, mehr über seine Mitspieler, aber auch über sich selbst zu erfahren. „Fun Facts“ wurde vom dänischen Spieledesigner Kasper Lapp entwickelt und ist beim belgischen Spieleverlag Repos Production erschienen. Offiziell gehört das Spiel in die Kategorie der Partyspiele für Familien und Freunde, es bietet sich aber genauso gut für Trainerinnen und Coachs an, etwa als Eisbrecher zum Kennenlernen zu Beginn eines Workshops. „Fun Facts“ eignet sich für vier bis acht Personen und dauert ca. 30 Minuten.
„Fun Facts“ kommt in einem stabilen und kompakten Pappkarton der Größe DIN A5 daher. Beim Auspacken des Spiels fällt direkt auf: Alles ist ziemlich bunt. Zum Vorschein kommen acht abwischbare Pfeiltafeln und Stifte in unterschiedlichen Farben sowie eine weiße Sternentafel. Darüber hinaus sind 195 Karten, die auf der einen Seite mit dem „Fun Facts“-Motiv und auf der anderen Seite mit einer Frage bedruckt sind, eine Punktetabelle, ein Highscore Board und eine Spielanleitung in dem Karton enthalten. Die Materialien wirken eher einfach und praktisch als hochwertig.
Ein Blick in die Spielanleitung zeigt, dass die Regeln von „Fun Facts“ sehr simpel sind: Jeder Spieler wählt eine farbige Pfeiltafel aus und schreibt mit einem farblich dazugehörigen Stift seinen Namen darauf. Nacheinander werden Fragen aus dem Kartenstapel gezogen, laut vorgelesen und von jedem zunächst im Verborgenen beantwortet – immer mit einer Zahlenangabe, zum Beispiel: „Wie viele Museen hast du in den letzten Monaten besucht?“ oder „Wie gut kannst du mit alten Menschen umgehen auf einer Skala von 0 bis 100?“ Die Antworten werden auf der Rückseite der Pfeiltafeln notiert. Derjenige, der die Frage vorgelesen hat, legt dann seinen Pfeil in die Mitte des Tisches. Die anderen Spieler müssen nun überlegen, welche Zahl sich unter der verdeckten Pfeiltafel verbirgt und ihre Tafeln entweder darunter oder darüber legen, je nachdem, wie sie sich im Vergleich zu den anderen sehen. Danach darf der erste Spieler seine Pfeiltafel noch einmal verschieben. Ziel dabei ist es, die Pfeiltafeln hinsichtlich der Zahlengröße möglichst in die richtige Reihenfolge zu bringen. Wenn alle Spieler ihre Tafeln final platziert haben, werden sie nacheinander umgedreht, und es wird geschaut, ob sie in der richtigen Reihenfolge gelegt wurden. Es wird also überprüft, wie gut man sich selbst und die anderen eingeschätzt hat. Jede richtig platzierte Tafel bringt dabei einen Punkt. Zum Schluss der jeweiligen Runde werden die Punkte zusammengezählt und auf die Sternentafel geschrieben. Nach acht Runden ist das Spiel beendet, und man kann anhand der beiliegenden Punktetabelle ablesen, wie gut man sich untereinander kennt. Tipp: Auf der Website asmodee.de gibt es ein Video über „Fun Facts“, in dem in weniger als einer Minute das Spiel erklärt wird – dies erspart das Studium der Anleitung.
Ich teste „Fun Facts“ zusammen mit drei Kolleginnen. Die Gruppe macht einen neugierigen Eindruck und legt gleich los: Meine Kolleginnen suchen sich jeweils eine Pfeiltafel und einen Stift in den Farben Rot, Grün und Blau aus, ich wähle eine Pfeiltafel und einen Stift in der Farbe Türkis. Dann schreiben alle mit dem Stift ihren Vornamen auf die Vorderseite ihrer Tafel. Jetzt mischen wir den Kartenstapel und legen ihn auf den Tisch. Ich ziehe die erste Karte und lese die Frage laut vor: „Wie groß ist deine Höhenangst auf einer Skala von 0 bis 100?" Wir schauen uns alle fragend an, schmunzeln und beginnen, über die Antwort nachzudenken. Es dauert eine Weile, bis alle fertig sind. Auch ich muss bei der Beantwortung der Frage in mich gehen und genau überlegen, wie groß meine Höhenangst wirklich ist. Dabei lasse ich einige meiner Erinnerungen und Erlebnisse Revue passieren und entscheide mich schließlich für eine relativ niedrige Zahl. Ich schreibe „25“ auf die Rückseite des Pfeils und lege ihn zugedeckt auf den Tisch. Zwei Kolleginnen entscheiden sich, ihre Pfeiltafeln unter meine zu legen, eine Kollegin legt ihre Pfeiltafel darüber. Neugierig beäugen wir uns gegenseitig, und ich beginne zu überlegen: Soll ich meinen Pfeil dort liegen lassen oder verschieben? Ich bin unschlüssig, entscheide mich aber aufgrund der relativ kleinen Zahl, die ich gewählt habe, meine Pfeiltafel ganz nach unten zu legen. Nun decken wir nacheinander alle Pfeiltafeln auf, die Spannung in der Gruppe steigt. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Runde nicht so gut gelaufen ist und wir uns alle komplett falsch eingeschätzt haben: Ganz unten steht meine „25“, dann eine „10“, dann eine “5“ und ganz oben eine „0“. Wir bekommen also keine Punkte und sind sehr enttäuscht über das Ergebnis. Gleichzeitig lassen wir uns nicht unterkriegen und sind motiviert, es besser zu machen.
Wir starten die nächste Runde: „Wenn du ein Alter für den Rest deines Lebens haben könntest, welches wäre das?“ Wir denken nach, antworten, setzen unsere Pfeile, decken auf, und diesmal passiert genau das Gegenteil der ersten Frage: Wir bekommen die volle Punktzahl! Alle Pfeiltafeln sind in der richtigen Reihenfolge, aufsteigend nach Alter, platziert. Aber nicht nur, dass wir uns richtig eingeschätzt haben, auch bei der Wahl des Alters sind wir uns ziemlich einig: Eine Kollegin wählt „35“, eine „25“ und eine, genau wie ich, „30“. Wir lachen zusammen und unterhalten uns anschließend darüber, warum wir uns für genau dieses Alter entschieden haben. „25 bis 30 ist genau richtig. Nicht zu jung, aber auch nicht zu alt“, sagt eine meiner Kolleginnen, und wir stimmen ihr alle zu. Die nächsten Runden verlaufen ähnlich gut: Bei den meisten Fragen stimmt die Reihenfolge der Pfeiltafeln im Großen und Ganzen, wir können die Antworten unserer Mitspielerinnen also gut bis sehr gut einschätzen, sodass wir am Ende auf eine Punktzahl von 21 kommen. Die Punktetabelle verrät uns: „Gut gelaufen, langsam habt ihr's raus.“
Wir freuen uns über die Bewertung unserer Punktzahl und tauschen uns über die vergangene halbe Stunde aus. Dabei sind wir uns ziemlich einig: „Fun Facts“ ist ein unterhaltsames und spaßiges Spiel, das nicht nur für angenehme Dialoge und Grübeleien, sondern auch für einige Überraschungen sorgt. Es lädt dazu ein, mehr über sich preiszugeben, wodurch man seine Mitspieler in unterschiedlichen Situationen (neu) kennenlernt. Die Fragen sind sehr abwechslungsreich, lustig und spannend zu beantworten. Sollte trotzdem mal eine Frage nicht in die Spielrunde passen, wählt man einfach eine neue aus. Das kann möglich sein, weil man gewisse Situationen noch nicht erlebt hat oder die Frage den Beteiligten im Businesskontext ungeeignet erscheint.
Ein unterhaltsames Spiel mit einer Fülle von Fragen, die Spaß machen und für Gesprächsstoff sorgen.
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