Zukunft der Führung
Ein Hauptmerkmal agiler Unternehmen besteht darin, dass sie sich schnell und kreativ auf wandelnde Kundenwünsche einstellen können. Doch reicht das für die Zukunft? Svenja Hofert glaubt: nein. Agilität muss über diesen begrenzten Anspruch hinauswachsen. Die Organisationsberaterin mit acht Einsichten, die gleichzeitig Anregungen sind, Agilität neu zu denken.
Musterbruch
Zahlen erklären die Welt. Sie erlauben es, Themen so auf den Punkt zu bringen, wie es Sprache häufig nicht vermag. Weder die Aufklärung noch die Mondlandung oder die Digitalisierung wären ohne Zahlen denkbar. Und dennoch, so meinen Dirk Osmetz und Stefan Kaduk, ist ein kritischer Umgang mit den vermeintlich glasklaren Ergebnissen allgegenwärtiger Berechnungen nötig.
Die Teamresilienz-Matrix
Die Corona-Pandemie setzt Teams gleich mehrfach unter Druck: Zur akuten Angst vor Infektionen, Sorge um Angehörige und den Job kommen die Zermürbung durch dauerhafte Sorgen um die Unternehmensexistenz und soziale Isolation im Lockdown. Eine Matrix hilft, die Art der Belastung einzuordnen und gezielte Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Zellstrukturdesign
Spätestens die Corona-Krise hat vielen Unternehmen ins Bewusstsein gebracht, wie volatil und komplex ihr Umfeld ist. Sie wissen: Es wäre klug, sich beweglicher – und damit krisenfester aufzustellen. Nur, wie? Die Organisationsberater Silke Hermann und Niels Pfläging sind überzeugt: Ein agiles Mindset und New-Work-Methoden allein reichen dafür nicht. Unternehmen brauchen ein grundlegend neues Design. Genauer: ein Zellstrukturdesign, das ihnen zu jeder Zeit höchste Marktnähe garantiert.
Digitale Projektvorbereitung
In vielen Unternehmen machen sich Projektverantwortliche und -mitglieder erst dann Gedanken um die konkrete Umsetzung eines Projekts, wenn dieses bereits an den Start gegangen ist – ein Vorgehen, das in Zeiten der Corona-Pandemie besonders fatal sein kann. Doch es geht auch anders: Drei Werkzeuge helfen dabei, Teams rechtzeitig und remote auf geplante Projekte vorzubereiten.
Arbeitswelt und Moral
Der Philosoph Michael Andrick ist überzeugt: Die Arbeitswelt ist nicht das, wofür wir sie halten: der Ort unserer Selbstverwirklichung. Wer den Ehrgeiz hat, beruflich voranzukommen, muss vielmehr funktionieren, statt zu reflektieren. Muss anderen gefallen, statt sich eigenständige Gedanken zu machen. Andrick hinterfragt unsere Existenzweise im industriellen System – und gelangt dabei zu einer beunruhigenden Einsicht: In unserer ehrgeizig geübten Professionalität sind wir in der Gefahr, uns als moralische Individuen zu verlieren.
Remote Mobbing
Da viele Mitarbeitende seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vermehrt im Homeoffice arbeiten, findet Mobbing zwar seltener auf den Bürofluren statt, doch aus der Arbeitswelt verschwunden sind Schikane, Beleidigungen und Co. keineswegs. Im Gegenteil: Remote Mobbing ist sogar auf dem Vormarsch – und stellt viele Führungskräfte vor eine besondere Herausforderung.
Digital Learning
Etliche Arbeitsprozesse wurden in den vergangenen Monaten digitalisiert. Jetzt ist das Lernen dran. Eine Möglichkeit ist der Aufbau einer unternehmenseigenen Digitalakademie. Das ist zwar zuerst aufwendiger, als digitale Angebote einzukaufen. Aber es rechnet sich – auch für kleinere Firmen.
Katja Karg in Speakers Corner
Biologische Vergleiche sind beliebt – weil sie einfach erscheinen und unterhaltsam sind. „Der ist ein Alphatier“, heißt es zum Beispiel, wenn eine Führungskraft ein eher dominantes, unsoziales Verhalten an den Tag legt. Doch dieser Vergleich ist grundfalsch, sagt die Verhaltensbiologin und Führungskräftetrainerin Katja Karg. Von echten Alphatieren könnten Führungskräfte sogar jede Menge lernen.
Führung meets Coaching
Martin Wehrle erklärt, wie sich Konflikte durch die zirkuläre Gefühlsfrage klären lassen.
Schlauer lernen
Warum es für die Vermittlung von Wissen hilfreich sein kann, sich erst einmal in einen Fehler zu verrennen.
Testgelesen
Um in der VUKA-Welt von heute mithalten und sich am Markt erfolgreich positionieren zu können, brauchen Unternehmen echte Innovationen. Doch wie lassen sich diese aufspüren? Welche Rolle spielen Veränderungsbereitschaft und Unternehmenskultur dabei? Und wie genau gelingt die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle? Vier neue Bücher liefern Antworten.
Angela Witt-Bartsch in Characters
Prof. Dr. Angela Witt- Bartsch ist ehrenamtliche Aufsichtsratsvorsitzende des Verbands für Fach- und Führungskräfte (DFK), hauptberufliche Dozentin an der FOM Hochschule in München und Gründerin des 3E-Netzwerks und der 3E-Trainingsakademie. Als Beraterin, Coach und Trainerin unterstützt sie Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Personalprogramme.