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Trainingsprogramm Selbstwirksamkeit
Trainingsprogramm Selbstwirksamkeit

Schreibend stärker werden

Eine hohe Selbstwirksamkeit, also das Vertrauen darauf, aufgrund der eigenen Fähigkeiten schwierige Situationen meistern zu können, wirkt auf unsere psychische Stärke wie ein Booster, sie kann uns Flügel verleihen. Vor allem vier Faktoren zahlen auf diese wertvolle Ressource ein. Wenn wir sie schreibend reflektieren, können wir ihre Wirkung potenzieren.

Preview

Die Kraft des Gelingens: Warum es sich lohnt, auch kleine Erfolgserlebnisse zu Papier zu bringen

Hilfreiche Helden: Warum wir über Erfolgsgeschichten anderer Menschen schreiben sollten

Ermutigungen erfassen: Warum wir viel zu selten auf unsere Unterstützerinnen und Unterstützer hören

Erregung erinnern: Warum wir uns gedanklich in Momente vor gemeisterten Herausforderungen zurückversetzen sollten


Cover managerSeminare 296 vom 21.10.2022Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 296

Sie stärkt unser Immunsystem, macht uns körperlich fitter und psychisch stabiler. Sie lässt uns optimistischer in die Zukunft blicken, erleichtert es uns, mit Rückschlägen umzugehen, und macht körperliche Schmerzen erträglicher. Auf unsere sozialen Beziehungen wirkt sie wie ein Booster, für berufliche wie private Erfolge ist sie geradezu ein Garant. Sozialwissenschaftler gehen sogar davon aus, dass sie uns weniger anfällig für extremistisches Gedankengut macht. Sie ist wie ein Zaubertrank, der uns umfassend stärkt, sichert, schützt. Die Rede ist von einem psychologischen Konstrukt, das in der Nichtfachwelt nicht zu den bekanntesten gehört, aber zweifellos eines der faszinierendsten ist: Selbstwirksamkeit.

Als Selbstwirksamkeit – oder auch Selbstwirksamkeitserwartung – wird die Zuversicht bezeichnet, aufgrund eigener Kompetenzen schwierige Situationen und Herausforderungen meistern zu können. Vereinfacht ausgedrückt beschreibt sie das Vertrauen in und auf uns selbst (siehe dazu auch Kasten „Selbstwirksamkeitserwartung mit Selbstverstärkung“). Der kanadische Psychologe Albert Bandura, der den Begriff geprägt hat, beschreibt vier Quellen dieser psychischen Ressource. Die zentrale Bedeutung jeder einzelnen wurde mittlerweile x-fach belegt. Die schlechte Nachricht: Die meisten Menschen schöpfen deren Kraft nicht oder nur sehr begrenzt aus. Die gute: Jeder und jede hat es in der Hand, das zu ändern. Indem wir die Quellen – bestimmte Erlebnisse und Ereignisse – fokussieren und bewusst reflektieren, können wir ihre Wirkung potenzieren. Am besten funktioniert das, wenn wir über sie schreiben. Denn das Schreiben hält unser naturgemäß sprunghaftes Denken im Zaum und öffnet ihm gleichzeitig Raum. Schreibend können wir tief in die Quellen der Selbstwirksamkeit tauchen und uns so nachhaltig in ihnen stärken.

Selbstwirksamkeitserwartung mit Selbstverstärkung

Als Selbstwirksamkeitserwartung wird die Zuversicht bezeichnet, aufgrund eigener Kompetenzen schwierige Situationen und Herausforderungen meistern zu können. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung haben Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten und sind überzeugt, etwas bewirken zu können. Menschen mit niedriger Selbstwirksamkeitserwartung haben dagegen eher das Gefühl, ein Spielball äußerer Umstände und anderer Menschen zu sein. Sie empfinden kaum Stolz auf eigene Erfolge, weil sie sie vor allem Glück oder dem Zufall zuschreiben. 

Selbstwirksamkeitserwartung verstärkt sich oft selbst: Personen mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung neigen dazu, sich anspruchsvolle, schwierige Herausforderungen zu suchen. Die Überzeugung, sie meistern zu werden, lässt sie hartnäckig am Ball bleiben. Auch kleinere Rückschläge schrecken sie nicht ab. Dies führt wiederum dazu, dass sie bei ihrem Vorhaben tatsächlich meistens Erfolg haben, was wiederum ihre Selbstwirksamkeitserwartung erhöht, wodurch sie sich noch anspruchsvollere Herausforderungen suchen usw.

Quelle: www.managerseminare.de

Quelle 1: Eigene Erfolgserlebnisse

Die stärkste Quelle der Selbstwirksamkeit sind eigene Erfolgserlebnisse. Damit sind nicht nur „große Erfolge“ gemeint wie eine erfolgreiche Bewerbung, der Abschluss eines länger laufenden Projektes oder eine bestandene Prüfung, sondern alles, was uns im Leben gelingt: ein gutes Gespräch mit einem Kollegen, Hilfe für die Nachbarin, ein angenehmes gemeinsames Abendessen, die Ausräumung eines Missverständnisses, die Beilegung eines Streits und und und. Jedes Gelingen zahlt auf die Selbstwirksamkeitserwartung ein – umso mehr, je klarer wir es als solches erkennen und anerkennen.

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